Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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tischen Predigthauses ist mit fürstlicher Pracht zur Ausführung 
gebracht. Mit herkömmlicher Kirchlichkeit hat der Eindruck freilich 
auch .nichts mehr gemein. Der Gr. ein leicht auf die Querkirche 
hin modifiziertes griechisches Kreuz, der o und w Arm ganz kurz 
und an den Ecken polygonal gestutzt, der n und s etwas länger 
und . gerade geschlossen. .Die beiden Achsen betragen 34,2 und 
38,5 m, die Seite des Mittelquadrats 18 m. Die Vierung mit 
muldenförmiger, die Flügel mit flacher Decke. Ein besonderes 
künstlerisches Verdienst liegt in der glücklichen Verwendung der Em- 
poren (die sonst die Crux des protestantischen Kirchenbaues sind). 
Sie sind in die Kreuzflügel eingebaut, in einem einzigen Rang 
und nicht hoch über dem Fußboden; sie gliedern den Raum, aber 
beengen ihn nicht. Kanzel und Orgel in der Exedra der kürzeren 
Achse, auf der Empore ihnen gegenüber der Stuhl des Fürsten 
unter einem. Baldachin. Die Dekoration ist fein und zurück- 
Jaltend, . Was das Gebäude an Pracht entwickeln sollte, ist dem 
Außeren zugewendet. Die durch‘ den Gr. gegebenen kräftigen 
Vorsprünge erhalten durch flache Risalite noch einige Akzente 
mehr; .im Aufbau eine einzige Ordnung, in der Halbsll. und Pi- 
laster.. wechselnd;: hoher Sockel und hohes Gebälk mit stark 
schattendem Kranzgesims, darüber ringsumlaufend eine Statuen- 
balustrade, hinter der sich die flach geneigten Dächer möglichst 
wenig bemerklich machen. . Ferner Statuennischen und prächtige 
Fensterkrönungen. Die einzige Disharmonie der Glocken-T., den 
man nun einmal ‚nicht ‚missen wollte; er ist hinten an die Altar- 
nische angeschoben. — ‚Die Holzbildhauerarbeiten des Innern von 
W. Stein und C. Poszt aus Mannheim; von letzterem die ungemein 
anmutigen Hermen als Emporenträger. 
Schloß 1738—48 von Stengel, In der Revolution zerstört und nur 
der Mittelbau unvollkommen wiederhergestellt. Zerstört auch die 
vdedeutenden Gartenanlagen mit Terrassen, von denen Goethe in 
Dichtung und Wahrheit spricht. Das Schloß war nach dem 
Zeugnis des vielgereisten Frhrn. v. Knigge eine der schönsten 
Fürstenwohnungen der Zeit. 
Von Stengel alle Gebäude am Schloßplatz, darunter das Rathaus 
1750 und das erbprinzliche Palais 1760. Der neuangelegte Lud- 
wigsplatz mit seinen Gebäuden. Die Palais v. Lüder (jetzt Stumm) 
und v. Doeben. [In der Revolution zerstört: das Schauspielhaus 
und die Lustschlösser Ludwigsburg und Monplaisir.] 
SAARBURG. Lothr. Kreisstadt, . Inv. 
Stephans-K, E, 18. Jh. Von den Doppeltürmen der rom. K. einer 
(N) ‚erhalten; die Flächen abwechselnd durch Lisenen und Halbsll., 
Bg.- und Zickzackfriese belebt. Ausgegraben: Fundamente des
	        
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