Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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niederrheinischen Schule, rundbg. Emporen ohne Teilung, blindes 
cundbg. Triforium, endlich sehr kleine rundbe. Oberfenster; die 
spitzbg. Gwbb. von gewirtelten Diensten getragen, die am Fuß- 
gesims der Empore auf vier Konsolen absetzen; unter den Em- 
porendächern verhehlte Strebemauern. Offenbar spricht aus dem 
Lhs., verglichen mit dem OBau, ein veränderter Plan, und zwar 
unter dem Eindruck der Stifts-K. zu Limburg a. L., nur daß die dor- 
tigen frgot. Formen in rom. zurückgebildet sind. Die durch mehrere 
Treppen (sehr hübsch durchgebildet, an Andernach erinnernd, die- 
jenige an der SWand) zugängliche Empore zieht sich auch unter 
dem WTurm hin; seine Erdgeschoßhalle, in 2 Sch. und 2 J., gibt 
prächtige Durchblicke. Das Obergeschoß der T.Halle öffnet sich 
gegen das Lhs. in einem hohen, bis zum Gwb. heranreichenden 
Bg. (auch dies Limburg ähnlich). Wirkungsvolles Detail, nament- 
lich unter den in großer Fülle ausgebreiteten Blatt- und Knospen- 
kaptt. ist viel schönes zu finden, z. T. mit direkten französischen 
Erinnerungen. — Am Außenbau gibt die in traditioneller Gliede- 
rung sehr gut durchgeführte Apsis (sie hatte vor der Rest. got. 
Fenster) in Verbindung mit kleinen im Winkel zum Qsch. an- 
geordneten Rundtürmen und dem überragenden OGiebel des Lhs. 
eine originelle und anziehende Gruppe. Der WTurm, eine starke 
Masse bildend, wurde später um ein got. Stockwerk überhöht und 
durch Zinnen und ausgekragte Ecktürmchen wehrhaft gemacht. — 
Im Qsch. großes Wandgemälde des h. Christoph, 14, Jh. — 
Grabsteine: Meinhard v. Schönberg + 1596. Fr. v. Wolfskehl 
} 16009. 
Werner-Kap. Beg. 1293 zu Ehren des angeblich von den Juden 
gemarterten Knaben Werner, Chor gew. 1337. Sehr langsamer 
Fortgang .des Baus. 1428 wieder aufgenommen, doch nie ganz 
vollendet. 1689 beschädigt, seit 1752 Ruine. — An einen quadr, 
Mittelraum schließen sich in kleeblattförmiger Stellung nach N, O 
und S die 5/8 Apsiden; nach W nur ein einziges schmales Joch. 
Ausführung in rotem Sandstein von größter Präzision und Anmut, 
das Maßwerk der hoch und weit geöffneten Fenster im Charakter 
der kölnischen Schule. In Verbindung mit der Landschaft ein 
reizvolles Ruinenbild. 
Mehrere Fachwerkhäuser, unter denen eines am Markt (17. Jh.) 
zu den bekanntesten der ganzen Gattung gehört. 
Die Stadtbefestigung, 2. H. 14. Jh., in großen Teilen erhalten. Cha- 
rakteristisch für die Rheintalstädte, Die Burg Stahleck verstärkt 
die Stadtbefestigung an der oberen Angriffsseite. Die Mauertürme 
halb offen, Ecktürme rund, 
BAGCOURT. Lothr. Kr, Chäteau-Salins. Inv. 
Dorf-K. spgot. 3sch.
	        
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