Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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S. Jo 
eindruck. Kräftiger WTurm, zur Hälfte in das Sch; einspringend 
mit eigenartiger wohlgelungener Pfeilerlösung. Das: Untergeschoß 
ohne Tür und Fenster, oberer Abschluß mit Zinnenkranz. . Sonst 
das Äußere wenig bmkw. — E.. 15. Jh. das Innere vollständig aus- 
gemalt. Das umfänglichste Denkmal der Wandmalerei, das sich 
aus dem sp. Ma. am Rhein erhalten hat, 1905, im Moment als eine 
neue Ausmalung geplant war, unter der Tünche meist wohlerhalten 
wiederentdeckt. Das’ System ist dieses: Um die Schlußsteine 
spielen Ranken und Strahlen, von den Feldern zwischen den nach 
einfachen Sternmustern geordneten Rippen sind in jedem Joch 
4 figürlich, und zwar mit Einzelheiligen, seltener mit einer kleinen 
Szene bedacht. Die Behandlung ist sorgfältig und anmutig, aber 
die Gesetze der alten monumentalen Raumkunst sind in‘ Ver- 
gessenheit geraten. Jedes Feld ist für sich komponiert, wie ein 
Tafelbild, sogar mit landschaftlichem Hintergrund.‘ Das große 
Jüngste Gericht an der OWand ging bei der Auftragung‘ neuen 
Putzes zugrunde. — In einer der das n Ssch. erweiternden Seiten- 
Kapp. 2 ausgezeichnete Grabdenkmäler des fr. Barock, Bildnis- 
statuen in Nischenarchitektur, leider zu eng aufgestellt. Landgraf 
Philipp II. von Hessen + 1583 und seine Gemahlin Anna Elisabeth 
von Katzenellenbogen + 1609. Das erstere von. Mich. Vernuyken, 
dem Meister der Kölner Rathausvorhalle. Der Urheber des künst- 
lerisch noch höher stehenden, ja, was den architektonischen Auf- 
bau betrifft, in dieser Zeit unerreicht vorzüglichen zweiten Denk- 
mals ist nicht bekannt. ; 
S. ILGEN. Baden Kr. Lörrach. Inv. 
Dorf-K. Flachged. Lhs., unregelmäßig gestellte got. Fenster, 
E. 13. (?) Jh.; eingezogener polyg. Chor gewölbt. . In die SWEcke 
des Lhs. eingeschoben der unten rom. T. 
S. JOHANN. UElsaß Kr. Zabern, 
Benedikt.-Klst.-K. Etwa M. 12, Jh. Der Mangel an Baunach- 
richten besonders‘ bedauerlich, weil ‚die älteste Gwb.Basl. im 
Unterelsaß. Die erste Anlage, nach 1126, scheint im Msch. flach- 
gedeckt gewesen zu sein, während die Sschiffe schon gewölbt 
waren. Die vorhandenen grätigen Kreuzgwbb.. sind jedenfalls 
älter, als die Gwbb. des Msch. mit starken Rundstabrippen. Die 
letzteren, wenn auch nicht datiert, gehören sicher zu den ältesten im 
Lande, etwa 1160—70. Gebundenes System. Gr. der großen Gwbb. 
vermehrtes Quadrat. Die Ungleichmäßigkeit der -Hauptpfll. paßt 
zu der Annahme des Umbaus. Gr. von starker Streckung, 5 Doppel- 
joche, kein Qsch., Schluß durch 3 Apsiden in gleicher Flucht, 
Ganze L. 42,5 m. Das Innere wirkt in Raum und Gliedern schwer 
und mühsam. Das Äußere: Bruchstein (jetzt verputzt), keinerlei 
Wandgliederung. Abstechend das Quaderwerk und die großen
	        
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