Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Bad 
BADEN. RB Trier Kr. Bitburg. {[B.] 
Pfarr-K. Quadr. Chor unter rom. OTurm; I1sch. Lhs. (16. Jh.?) 
mit got. Kreuzrippen auf einwärts gezogenen Streben, an deren 
Vorderseite die Rippenprofile bis zum Fußboden heruntergezogen 
sind; flachgedeckte Verlängerung nach W 18, Jh. — 3 Bar. Altäre 
'n einem derselben ein Steinrelief bez. 1605. . 
BADEN-BADEN. Baden Kreisstadt. [D.] 
Pfarr-K. S. Peter und Paul. 1248 erste Erwähnung, 1453 Kol- 
‚egiat-K. In spgot. Umbau rom. Reste erhalten: stattlicher WTurm 
aus A. 13. Jh. (für die Datierung zu beachten das Sockelprofil); 
ierner die Träger des Triumphbg. bis zum Kämpfer. Der spgot. 
Chor (Inschr. 1454) ist ein schöner Raum mit 4 geraden Jochen 
und 3 seitigem Schluß, 23 m 1., 11,50 m br. Der Lettner verschwun- 
den. Das spgot. Lhs. behielt im Umbau die L. des rom., übertrifft 
es jedoch in der Breite. Es steht im Gr. und System der Stadt-K. 
in Bruchsal nahe. Hllk. mit überhöhtem Msch. (Fenster 1865 an- 
gelegt) und Kapellen zwischen den eingezogenen Strebepfll. Die 
Spuren der bar. Rest. nach Br. 1689 wurde 1865 puristisch be- 
seitigt, am T. noch zu erkennen. 
An den Wänden des Chors 14 große Grabmäler der Mark- 
grafen von Baden vom 16. bis zum Beginn des 19. Jh. (Nach 
1527 Teilung in 2 Linien; die Gräber der Durlacher Linie in 
Pforzheim.) Hervorzuheben: Grabmal des Markgrafen Jakob, Kur- 
*ürsten von Trier (+ 1511) in reizenden Frührenaissanceformen, aus 
Trier hierher versetzt; vorzüglich gegossene Bronzegrabplatie der 
Gemahlin Christofs I. (+ 1517) mit der Gestalt derselben in Flach- 
relief (Vischersche Werkstätte); Markgraf Friedrich Bischof von 
Utrecht (+ 1517), in reich skulpierter Nische auf Paradebett die 
Bronzefigur, unten das Skelett, sehr schöne Vischersche Arbeit; 
Jas Nischengrab Philipps I., mit der Porträtstatue des Toten, 1537 
von Peter von Urach, die renss. Formen noch mit got. gemischt; 
dann einige stattliche Beispiele des Übergangs in die üppigeren 
Formen der SpRenss.; Bernhard III., + 1556, im Florisstil; Ludw. 
Wilh. (sogenannter Türkenlouis + 1707), mächtiger Stuckaufbau nach 
1754. NOEcke des Lhs. großes Sakramentshäuschen spgot., 
bis zum Gwb. reichend, virtuos in krausen Formen. 
Altkatholische Kirche, schlichter, spgot. 1sch. Bau, Chor Seck, 
Schluß mit Sterngwb. — Reiches Chorgestühl, von Haus Kern 
aus Pforzheim, 1512 (ehemals in der Stifts-K.). An den Wänden 
des Lhs, 28 Grabplatten vom 15. bis 17. Jh. 
Auf dem alten Friedhof spgot. Kapelle mit Sterngwb. und Wappen. 
Daneben großes Sandsteinerucifixus bez. Niklas von Leyen 
1467, ein Werk von hohem künstlerischen Wert, mit dem für die 
yanze Gattung eine neue Epoche anbricht. Niklas war damals in
	        
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