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xammer mit größerem Vorraum und seitlichen Gängen — keine
Krypta (die bei Cluniacenserkirchen regelmäßig fehlt); ferner das
Fundament der Apsis, um 6 m vor der heutigen zurückstehend.
Ein Schlettstadter Gelehrter des 16. Jh. verzeichnet eine Inschrift
auf den (nicht mehr vorhandenen) Glasfenstern des Chors, wonach
sie auf Befehl Friedrich Barbarossas im Jahr der Eroberung Mai-
lands (1162) ausgeführt seien. Mit der Stilchronologie schwer in
Einklang zu bringen. S. Fides ist in Anlage und Maßen nahe
verwandt mit den K. zu Niedermünster und Rosheim, erscheint aber
entschieden als jüngstes Glied in dieser Gruppe, also nahe an
1200. Eine Lösung des Widerspruchs bietet die am Außenbau
der Apsis zu beobachtende Tatsache, daß schon vor dem be-
stehenden Bau einmal ein Neubau begonnen, dann aber unter-
drochen worden war. Es scheinen also nach der Stiftung des
Kaisers noch c. 30 Jahre vergangen zu sein, bis der völlige Neu-
dau erfolgen konnte. Von jener Unterbrechung abgesehen, ist die
Bauführung einheitlich und schnell‘ durchgeführt. — Anlage:
gebundenes System im quadr. Schematismus, nur die Kreuzflügel
etwas unterquadr., im Lhs. 3 Doppeljoche, Vierungs-T. und 2
WTürme mit offener Vorhalle. — Ganze L. ohne Vorhalle 40,50,
Br. 15,00, H. 11,25. — Die Hauptpfll. quadr, mit sehr starken Uokr.,
Vorlagen; bei den Zwischenpfil. der Kern nicht sichtbar, so daß
die Vorlagen im Gr. zu einem Vierpaß zusammentreten. Die
Arkadenbgg. spitz, sämtliche Gwb.Bgg. !akr., Rippenprofil Rund-
stab, ihre Anfänger verlaufen sich zwischen Quergurt und Schild-
gurt (wie in Rosheim); die Stelle, wo sie völlig werden, ist durch
ein kapitellartiges Glied betont. Querschnittsproportion nach dem
gleichseitigen Dreieck, — Das Besondere der Fides-K. liegt im
Außenbau. Er weist durch den großen, fast schwulstigen Reich-
tum der Dekoration überhaupt, wie durch die Einzelformen der-
selben auf burgundische und südfranzösische Vorbilder hin; die
gewohnten elsässischen Motive, Lisenen und Bogenfriese, fehlen
dagegen gänzlich. Die Sschiffe haben Pilaster mit korinthisie-
renden Kapitellen. Den Fassadentürmen hält das Gegengewicht
ein sehr hoher, sogleich über den Vierungsbgg. 8seitig ansetzender
Zentral-T.; die schlanke Steinpyramide hat im Kontur eine sehr
merkliche konvexe Krümmung; das Innere ein einziger Hohlraum,
ohne Verankerung durch Gwbb,
Die Restauration von 1890 („Konservator“ Winkler) hat folgende
Bauteile neu hinzugefügt: 1. Die Obermauern des Lhs. Bei der
Besitzergreifung durch die Jesuiten 1616 waren die Schildwände
ausgehoben und über den Sschiffen Emporen mit spgot. Maßwerk-
balustraden angelegt worden. Der rom. Meister hatte den Dienst
der Zwischenstützen im Gurtgesims sich totlaufen lassen (wie auch