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mit denen in Freiburg überein; ebenso die große kahle, durch
kleine 4eck. Öffnungen (gewissermaßen ein rudimentäres Triforium)
mangelhaft belebte Fläche zwischen den Arkk. und den Ober-
fenstern. Die Querschnittsproportion nach dem gleichseitigen 3 Eck,
wie schon in S. Fides (vgl. auch Straßburger und Freiburger Münster).
Überall haben die Formen des Lhs. etwas Nüchternes und Unfeines,
Eine ohne Vorbilder gezogene wunderliche Konsequenz aus dem
Steil. Gwb. ist der alternierend höher und tiefer genommene An-
satz der Strebebgg. Das Schlettstädter Lhs. dürfte dem Straß-
burger zeitlich parallel gehen, steht aber in bezug auf künstlerische
Reife tief unter diesem; der Meister hat die got. Formensprache wohl
mit dem Verstande, aber noch nicht mit dem Gefühl erfaßt. —
WBau 14. Jh., begreiflicherweise unter starkem Straßburger Einfluß.
Als Schauseite ist nicht die Hauptfront, sondern die s Nebenfront
behandelt. Der T. wäre, wenn vollendet, ganz kolossal geworden.
[n ihrer feierlich reichen Behandlung wollen diese Bauteile etwas
der klassischen Zeit Ebenbürtiges schaffen, vermögen aber nicht
mehr an sie heranzureichen. Die elegante Rose ist die geometrische
Vereinfachung des berühmten Straßburger Vorbildes, ja sogar genau
in dieser Form auch dort schon, als Maßwerkdetail an den großen
Seitenfenstern des WBaus, vorhanden. — 1414 begann Erhard Kin-
delin aus Straßburg den neuen Chor. Da an dem alten ein Straßen-
zug dicht vorübergegangen war und das Gelände sich nach O senkte,
wurde als Substruktion eine offene Durchgangshalle angelegt; erst
die Rest. des 19, Jh. hat sie zur Krypta umgestaltet. Der Hoch-
chor bildet einen mächtigen l1sch. Raum, breiter und höher als
das Msch. des Lhs., platt geschlossen, 3jochig, die Wände von
sehr großen Fenstern durchbrochen; der Haupteffekt sollte in der
Glasmalerei liegen, wie man selbst aus der schlechten modernen
Erneuerung noch herausfühlt. Ein Lettner (1454) schloß ehedem
den Chor gegen das Qsch. ab. — Große, skulpturenreiche Kanzel
1619. Die Wandmalereien des 14. Jh. im Qsch. und in der
Arkatur des Vorderchors erloschen (Kopien im Straßbg. Denkm.-
Archiv). Die Glasmalerei der Rose des w Qsch. (um 1406) ist
in der anmutigen Komposition und dem sanften Farbenschmelz
das beste, was der Oberrhein aus der Spätzeit besitzt. Die Fenster
des o Qsch. sind aus Resten der alten Chorfenster willkürlich zu-
sammengesetzt (M. bis E. 15. Jh.).
Rekollekten-K. Lhs. im 19. Jh, abgetragen. Erhalten der lange
5joch. Chor von c. 1300, einfach tüchtige Bettelordensarchitektur.
Der über der Ecke am Choreingang sitzende allerliebste Dachreiter
mit durchbrochenem Steinhelm 15. Jh.
Altes Arsenal. Got. Staffelgiebel, Freitreppe Zugabe eines „Wieder-
herstellers«.