Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Rathaus bar, von 1742. Nur ein Teil des Erdgeschosses als Halle 
ausgebildet. — Barockhäuser mit stattlicher Fassade. 
SCHWANEKIRCHE. RB Koblenz Kr. Kochem. Inv. 
Kirche erb. 1473, neuerlich sorgfältig rest, 3sch. Hllk, mit‘Netzgwb. 
in 4 J., Isch. Chor mit 5/8 Schluß. Bruchstein mit Basaltgliede- 
rung, das saubere Maßwerk in Sandstein. — Gefällig dekorierte 
spgot. Sakramentsnische. 
SCHWARZACH. Baden Kr. Baden-Baden. [D.] 
Ehem. Benedikt.-Kist, Gründung im fr. Ma., E. 12. Jh. von Hirsau 
reformiert, unter Abt Burkhard (1209—29) nach Brand der alten 
K. völliger Neubau auf verändertem Platz. Dies die noch be- 
stehende K. (verändert im 18. Jh., rest. E. 19. Jh. von /. Darm). 
Die Anlage richtet sich genau nach der alten Hirsauer Über- 
lieferung (spätestes Beispiel), speziell nach dem Vorbild von 
Gengenbach, während im Formencharakter elsässische Einflüsse 
überwiegen. OSchluß in 5 Apsiden, WFront turmlos, aber mit 
tiefem 1geschossigem Paradies in ganzer Breite (Fundamente nach- 
gewiesen). Vierungs-T. in got. Erneuerung. Ganze innere L. 
54,5 m. Im Chorquadrat Kreuzrippengwb., in den Nebenchören 
Gratgwbb. Die beabsichtigte Wölbung des Qsch. ist unterblieben. 
Das Lhs. von jeher auf Flachdecke angelegt. Die 8 Arkaden haben 
je 7 Sl. + 1 Pfl. (auch dies typisch). Die Formbehandlung im 
ganzen altertümelnd, in manchen Einzelheiten doch nicht ohne 
Einwirkung der vorgeschrittenen Entstehungszeit. Die SIl. er- 
innern in ihrer kraftvoll schweren Gesamterscheinung an elsäßische 
Vorbilder; die Basen hoch, mit steilem Profil, in ungeregeltem 
Wechsel mit oder ohne Ecklappen; die Kaptt. in Würfelform, stark 
ausgeladen, einige an der unteren Fläche von einem Blätterkranz, 
durch den sich ein Band hinzieht, umschlossen. Eigentümlich 
sind die Archivolten behandelt; starker Rücksprung mit eingelegtem 
Rundstab, der sich aus einem volutenförmigen Anlauf entwickelt. 
— Außenbau, Großenteils Quadersandstein, jedoch der WGiebel 
and der obere Teil der Mittelapsis sowie die Chorgwbb. aus Back- 
stein ungewöhnlich großen Formats. Wahrscheinlich ist der Back- 
stein durch lombardische Arbeiter eingeführt, deren Spuren E. 12. 
bis A. 13. Jh. am Oberrhein vielorts zu bemerken sind. Hier wohl 
Vermittlung durch Straßburg (vgl. S. Thomas, Giebel des w Qsch. 
und Gwbb. des Münster-Qsch.). Das ursp. Bild des Außenbaues 
nur an der OPartie gut erhalten; am Lhs. stören die bar. er- 
weiterten Sschiffe und die deformierte WFront. Interessant ist an 
letzterer das an Oberitalienisches erinnernde Portal; im Tym- 
panon Christus auf dem Thron, neben ihm stehend Petrus und 
Paulus; gute Arbeit in altertümelndem Stil. — [Fragmente der ge- 
kuppelten Sl. des Kreuzgangs in Karlsruhe, Vereinigte Samm-
	        
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