sel
— 366
Sel
schlusses (mit oder ohne Qsch.?). Nach W hin sind Spuren eines
Atriums freigelegt. Dagegen fand sich nichts von dem bei Ein-
hard erwähnten Turmbau; er wird isoliert gestanden haben. —
Aus dem 11. Jh. stammten die nur aus einer Skizze von 1833 be-
kannten WTürme (mit bar. Zwischenbau); 1840 die oberen Teile
als baufällig abgetragen; 1868 gänzlich erneuert (zwischen ihnen und
der karoling. WWand ist eine etwa 0,20 br. Lücke geblieben).
Wahrscheinlich auch aus 11. Jh. das Qsch.; dessen Fenster spgot.
verändert. — Aus einer 3. Bauzeit, etwa 1230—40, die Vierungspfll.
und der Vierungs-T., das Chorquadrat und die 5/3 Apsis. Damit
erreichte die K. eine L. von 69 m. Die Formen sprom. mit frgot.
Einschlag, schulverwandt mit der Marien-K. in Gelnhausen. Über-
all Rippengwbb. und spitzbg. Gurten mit rom. Profilierung. Über
der Vierung 8seit. Kuppel, durch Trompen vermittelt; der T. in
spgot. Formen überhöht; hohe Barockhaube, auf der Spitze Fig.
des Engels Gabriel von 1743. Das Gwb. des Chorquadrats hat
Scheitelrippen und starken Stich. Außen am Chorpolygon leicht
abgestufte Strebepfll. mit Satteldach. Die in dem Winkel zwischen
Chor und Qsch. angeordneten OTürme sind nur in Höhe der
Querschiffstraufe erhalten. Der .an den n Kreuzarm sich anleh-
nende Raum diente als Klosterarchiv, jetzt „Einharts-Kap.“ — Die
hölzernen Scheingwbb. des Lhs. aus 18. Jh. Die bar. Dekoration
ist durch die Rest. von 1868 beseitigt bis auf einige Stukkos in
der Vierung. Der kolossale bar. Hochaltar° aus farbigem Mar-
mor mit Statuen aus weißem Marmor stammt aus dem Karthäuser-
Kist. in Mainz. — Pomphaftes Grabmal des französischen Heer-
führers Herzog v. Rochechouart + 1743 in der Schlacht bei Dettingen,
Die Grabsteine der Äbte schlecht. Ein ikon. Rittergrabst.
E. 13. Jh. Die Gebeine Einharts in einem Barocksarkophag°.
[Der ältere Sarg, schon nicht mehr der ursp., sondern aus 13. Jh.,
in der Schloß-Kap. zu Erbach.] — Reste des bar. Chorgitters jetzt
am Eingang der Einharts-Kap. — Vor der Fassade große Kreuzi-
gungsgruppe 1730. — Der Kirchenschatz reich an kostbaren
Paramenten des 16.—18. Jh. Prächtiger Reliquienschrein® der
Hl. Petrus und Marcellinus. Reliquienbüste® des hl. Laurentius,
sehr schöne Silberarbeit aus 1. H. 16. Jh. — Glocke bez. Albrecht
1296; unter den seltenen Glocken des 13. Jh. eine der vorzüglich-
sten. Die große Osanna E., 16. Jh.
[Laurentius-Kap., 1841 abgebrochen. Aus ihr stammen 4 frühest
rom. Ziersil.°, jetzt in der Altertumshalle des Schulgebäudes.]
Ausgedehnte Klostergebäude. Konventsbau 1686. Prälatur 1699;
von der Ausstattung mehreres erhalten, besonders in den Kaiser-
zimmern und im Bibliothekssaal. Klosterküche 16. Jh. Kloster-
mühle 1574. An der Klostermauer Reste der plastischen Deko-