Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Spe 
SPANG. RB Trier Kr. Wittlich. [B.] 
Turm der abgebrochenen Nikolas-K. Angebaut eine Bar. Kap. mit 
schönem hl. Grab aus Himmenrod, bez. 1643. 
SPANGENBERG. Pfalz BA Neustadt. Inv. II. 
Ruine° einer kleinen Burg, die ältesten Teile auf einem künstlich 
hergerichteten Sandsteinfelsen, 18 m l., 9m br. 
SPEIER, [D.] 
Dom S. Maria und S. Stephan, (Aufnahmen in der Monographie 
von Ws Meyer 1893.) Das größte Bauwerk der rom. Epoche, der 
monumentale Mittelpunkt der Erinnerungen an das Kaisertum in 
der Zeit seiner Macht. Erbaut, unter starker Anteilnahme an 
seinem künstlerischen Wesen, von Konrad II., Heinrich II, Hein- 
rich IV., schon von den Zeitgenossen als Symbol des Kaisertums 
empfunden und deshalb auch nach dem Aussterben der. Salier 
von den Staufern und den ersten Habsburgern als Grabstätte be- 
gehrt. Nach der ziemlich genau zwei Jahrhunderte umfassenden 
Bautätigkeit der romanischen Epoche hat der Dom keine ein- 
schneidenden Veränderungen mehr erfahren bis zu der Zerstörung 
im 17. und den Wiederherstellungen im 18. und 19. Jh. Zur Be- 
urteilung des heutigen Bestandes ist es nötig, zuerst diese ins Auge 
zu fassen. — 1689 wurde auf Befehl Ludwigs XIV. die Stadt 
systematisch niedergebrannt. Allein der Dom sollte verschont 
bleiben. Auch er fing Feuer. Die Gwbb. des Mittelschiffs stürzten 
ein. In andern Teilen wurden Minen gelegt, die aber wegen zu 
schwacher Ladung wenig Wirkung taten. Nach dem Ryswiker 
Frieden (1697) wurden die weniger beschädigten OTeile für den 
Gottesdienst instand gesetzt mit einer provisorischen Abschluß- 
wand nach W. Abbildungen von 1754 und 1756 zeigen an Stelle 
der WHälfte des Lhs. eine vollständige Lücke und die w Vorhalle 
und Turmgruppe als Ruine. 1772—94 Wiederaufbau nach Ent- 
wurf von Zrans Ignaz Neumann; das Lhs. nach dem Muster der 
erhaltenen OJoche; von der Vorhalle nur das Erdgeschoß, an den 
Ecken Widerlager in Form von Obelisken, große Kuppel auf 
alliptischem Tambour, kleine runde Flankentürme, verwegenes Ge- 
misch von rom., got. und bar. Formen (vgl. Neumanns WTurm 
in Mainz). 1804 Verkauf auf Abbruch befohlen. 1806 durch kaiserl. 
Dekret gerettet. 1822 Wiederaufnahme des Gottesdienstes. 1819 
bis 1854 Restauration. Die WFassade unter Beseitigung des Nex- 
manrıschen Baus 1852 von Heinrich Hübsch, weder archäologisch 
treu, noch künstlerisch frei — unter den vielen Unglücksfällen, 
die den Dom betroffen haben, nicht der kleinste. — Vom alten 
rom. Bau hat sich im jetzigen erhalten: Chorhaus und Querhaus 
mit Ausnahme der (die Hauptperspektive recht ungünstig beein-
	        
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