Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Portal und die Dachregion, innen die Kap. Interessant einige 
:eich stuckierte Räume im NOAbschnitt des Erdgeschosses aus 
L. H. 17. Jh., eines offenbar Badezimmer. Reiche Türgestelle aus 
der Zeit des Mkgf. Wilhelm (+ 1677). — Rechtwinklig zum Haupt- 
bau (NSeite des Hofes) der Küchenbau. An seiner nur auf kurze 
Strecke frei bleibenden Fassade eine Verbindungsgallerie als offene 
Loggia, im oberen Geschoß jon. Sil. mit stark geschwellten kanne- 
lierten Schaften. Die Küche selbst sehr großräumig, fast monu- 
mental, Portal und Wandbrunnen reich und heiter dekoriert. Die 
Fassade des Hauptbaus ist nicht nur einfach, sondern auch ziemlich 
aichtssagend; im Besitze ihres ursp. Daches muß sie bedeutender 
gewirkt haben. — Die niedrigen Arkaden an der SSeite des Hofes 
gehören dem Gewächshaus mit dem die tiefer liegende sonnige 
Terrasse abschließt. Die merkwürdigen Substruktionen dieser 
Partie sind archäologisch noch nicht sicher gedeutet. Am OEnde 
der Terrasse führt ein Treppen-T. („Dagoberts-T.“) auf das obere 
Gartenniveau; sehr glücklich in den originellen Architekturformen 
und verschwenderisch aber von bestem Geschmack im Reichtum 
der Dekoration; mit Recht unter die Kleinode der deutschen 
Renss. gerechnet (die Verbindung mit dem Namen Weinharts ganz 
unsicher). Vom obern Garten, den man sich ähnlich dem Heidel- 
berger zu denken hat (auf einer Ansicht von 1581 noch nicht vor- 
handen), nur die Futtermauer erhalten. 
Schloß Hohenbaden. („Altes Schloß“.) Der s Haupteingang führt 
durch den Zwinger auf ein zweites frgot. Tor, dann steigt der 
Burgweg zum Tor der ersten, rom. Bauepoche (ein Wehrgang 
läuft über es weg) und erreicht an seinem NEnde den obern zum 
Halsgraben führenden, ebenfalls rom. Ausgang. Hierauf biegt er 
scharf um die Ecke, zeigt weiterhin Spuren von 2 Innentoren und 
führt mit nochmaliger Biegung auf den ersten, unteren Burghof, 
Am besten von hier aus erfolgt die Orientierung (Baugeschichte 
nach der sehr eingehenden Untersuchung von Linde). 1. Die 
Felskuppe im N des Hofs trägt die älteste Burg, erb. mutmaßlich 
unter Markgraf Hermann II. (1073—1130). Sie besteht aus einem 
rck. Hof, starkem 4eck, Bergfried, und kleinem, nach SO vor- 
geschobenen Wohnbau. Die Mauern des nach S sich vorlegenden 
Zwingers ist späteren Bauten gewichen, wenn auch an den Ecken 
noch nachweisbar. 2. Sog. frgot. Epoche, 2. H. 13. Jh. Forti- 
äikatorische Hauptmaßregel die Anlage der vom Bergfrid nach SO 
streichenden kolossalen Schildmauer und eines NZwingers; dann 
auf der SSeite Erweiterung des Wohnbaus. 3. Sog. hochgot. 
Epoche unter Bernhard I., nach 1395. Der große, im Gr. ein 
regelmäßiges Rck, bildende Palas im S des Hofes, Der Anspruch 
an Wohnlichkeit und Repräsentation zeigt sich erheblich ve-
	        
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