Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Auf der S- und NSeite die ehemaligen Eingänge, jetzt durch mo- 
dernes Mauerwerk gefühlt, an der Außenseite in der Johannes-Kap. 
noch sichtbar. Die Gwbb. und ihre Stützen sind nicht mehr die 
ersten; ihre reich skulpierten Kaptt. und Wandgesimse gestatten 
aine ungefähre Datierung auf A. 12. Jh. Wichtig sind die Schildbg.- 
Ansätze am w Ende dieses Abschnitts. Sie beweisen, daß schon 
bei diesem ersten Umbau die Krypta bis unter die Vierung er- 
weitert war (oder mindestens werden sollte) und dann etwa durch 
stürzende Massen bei einem der letzten Brände des 12. Jh. zerstört 
wurde, Die vorhandenen 4 WJoche sind am füglichsten mit der 
Generalerneuerung nach 1176 in Verbindung zu bringen. Die Form- 
yzebung ist einfach, die Konstruktion sicher und leicht, die SI. 
von fast gesuchter Schlankheit, überhöhte Würfelkaptt. mit Eck- 
rippen, an den Basen schlichte Ecksporen (die im OAbschnitt noch 
fehlen), die jetzigen Zugänge ganz jungen Ursprungs. Lichte H. 
der WKrypta 5 m, H. der Sohle des Vorderchors über den Kreuz- 
flügeln 2,3 m, ganze L. der Krypta 24 m. 
[IL Die OSeite des Münsters ist nicht Schauseite, sie wird ver- 
deckt durch die hier unmittelbar anstoßende Domherrenklausur 
(„Bruderhof“). Diese Anordnung war aber beim Beginn des Er- 
neuerungsbaus noch nicht vorgesehen. Die OWand zeigt in ihrem 
n Abschnitt einen sorgfältig ausgebildeten Sockel (jetzt inner- 
halb der Johannes-Kap.) und Lisenen bis zur halben Höhe (sicht- 
bar im Vorraum des Kapitelsaals und vom Leichhöfel aus). So- 
weit war der Bau geführt, als man die Verbindung mit dem Bruderhof 
in das Programm aufnahm. Zur Gewinnung gerader Fluchtlinien 
für den Anschluß wurde die bis dahin !/3 kreisf. Apsis (vgl. Krypta) 
rechtwinklig ummantelt und wurden zu ihren beiden Seiten Durch- 
gangshallen angelegt (später als Kapp. geweiht: S. Johannes im N, 
5. Andreas im S). Nur die Andreas-Kap. wurde fertiggestellt, 
während die Johannes-Kap. vorerst liegen blieb. Der späteste 
Termin für die erstere ist 1190, in welchem Jahre B. Heinrich hier 
bestattet wurde; das Grab unlängst aufgefunden. Die Kap. ist 
eine Halle von 3>x3 Gwbb. Ein Portal führt in den Bruderhof, 
eine offene Doppel-Ark. in das Qsch. Mit dieser Halle setzt eine 
neue Schule ein; ihre Basen und Kapitelle zeigen burgundische 
Einflüsse, während die Eingangsarkade noch rein elsässische Formen 
hat. Dieselbe Anlage war für die NHalle (Johannes-Kap.) in Aus- 
sicht genommen; als sie zur Ausführung kam, hatte die Gotik 
schon gesiegt; ihre mit den Wänden des Chors und Qsch. zu- 
sammenfallenden Teile zeigen aber noch Formen, die mit denen 
der Andreas-Kap. gleichzeitig sind (die Öffnungen später ver- 
blendet). Neben der Johannes-Kap. eine große und tiefe Nische; 
Gr. 3 Seiten des 6Ecks, Aufbau portalähnlich. Ein wirkliches 
DR*
	        
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