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herübergenommen seien, ist grundlos; ihre Komposition ist ein-
heitlich für die gegebenen Fensteröffnungen entworfen und kann
nicht früher sein als die betreffenden Architekturteile, die der 1. H.
des 13. Jh. angehören. Altertümlicher als alle übrigen erscheint
Henricus sanctus an der NWand der Apsis; die Hauptumrisse
iallen mit der Verbleiung zusammen; innere Zeichnung mit Schlag-
lot ist sparsamst angewendet; die Säulen- und Bogenumrahmung
stimmt aber mit mehreren technisch und stilistisch viel weiter
‘ortgeschrittenen des Qsch. überein. Am jüngsten das Fenster
des NFlügels zunächst dem Chor, doch hat auch hier der Bal-
dachin noch rom. Form.
Zweite Gruppe. Die 5 (ursp. 7) Fenster des n Ssch. Der Fin-
teilung des Maßwerks sich anschließend, in jedem Fenster 4 Ko-
lossalfigg. Beischriften kennzeichnen sie als Idealbilder der deut-
schen Könige. Entstehungszeit nicht vor 1275 und nicht nach
1208, (Die bisher geltende Hypothese, nach der sie aus dem vor-
zotischen Bau herübergenommen wären, ist aus vielen Gründen
unhaltbar; romanisierend stilisiertes Ornament in der Glasmalerei
des sp. 13, Jh. überall nichts Seltenes), Die Reihe ist nicht mehr
vollständig in ihrer ursp. Ausdehnung erhalten. Die beiden letzten
Fenster gegen O mit 8 Figg. fielen dem Anbau der Martins-Kap.
zum Opfer und das erste von W enthält nur 3 Könige; der vierte
verschwand durch Erwins Turmpfl. Die ursp. Reihe hat demnach
28 Könige enthalten — genau so viel, als um. 1275 gezählt werden
konnten, dazıt als 29. der Knabe Konradin. Urheber des so sehr
ungewöhnlichen ikonographischen Programms (sonst sind Königs-
bilder regelmäßig als Könige von Juda zu deuten) ist wahrschein-
lich der Geschichtsschreiber ZX/emhard, damals Pfleger der Münster-
dauhütte. Schon nach dem Brande von 1298 trat umfassende Re-
stauration ein, welche die stilistischen Diskrepanzen erklärlich macht.
Während der Beschießung 1870 wurden die Gemälde in der Krypta
geborgen und nachher in veränderter Reihenfolge wiedereingesetzt.
In den Inschriften ist schon früh Verderbnis eingetreten, z. B.
Heinrich II. scheinbar mehrmals dargestellt. Die beiden ersten
Fenster sind altertümlicher als die drei folgenden, die den Stil des
14. Jh. zeigen, Die heutige Reihe eröffnet Fridericus rex; es kann
nur Fr. II sein, weil in Nr. 11 der Fridericus als imperator sub-
messus bezeichnet wird, also Fr. Barbarossa. Bei Nr. 7 Conradus
vex ist II wahrscheinlich in IV zu verbessern: das Kind neben ihm
wäre dann Konradin.
Dritte Gruppe. Die Fenster des Hochschiffs, mit Ausnahme
der beiden ersten Joche von W. Das Schema geht gleichartig
durch alle 10 Fenster durch: Einzelheilige in statuarischer Haltung
'n 2 Reihen (einmal 3 Reihen) unter Baldachinen. sonst ohne
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