Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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archt. Beiwerk; der Gewandstil und Farbengeschmack zeigt leichte 
Verschiebungen; die Ausführung umfaßt notwendig einen längeren 
Zeitraum. Die ältesten Stücke mit der herrschenden Ansicht noch 
ins 13. Jh. zu setzen ist unmöglich; schon wegen. des schweren 
Brandes von 1298, Abgeschlossen war die Arbeit wohl noch vor 
M. 14. Jh. Die Gemälde der Triforien fast ganz neu. ; 
Vierte Gruppe. Die 5 Fenster des s Ssch. Der Charakter der 
Darstellung ist gänzlich verändert, nicht mehr monumental, Großer 
arzählender Cyclus aus dem Leben Christi und Mariä in klein- 
figurigen Kompositionen; in jedem Fenster 16 Szenen in 4 Reihen, 
Nähere Zeitbestimmung innerhalb des allgemeinen Begriffs „spät- 
gotisch“ ist noch nicht gefunden. — Spgot. sind auch die Fenster 
der Turmhalle. Die große Rose bis auf geringe Fragmente neu, 
Interessante Fragmente, teils aus dem Münster, teils aus andern 
elsässischen Kirchen, im Kreuzgang. 
C. Wandgemälde. Über der Andreas-Kap., Anlage nach Art eines 
Triptychons, das Weihnachtsbild im Mittelfeld mit starker Aus- 
nutzung Schonmgauerscher Stiche, doch erst A. 16. Jh. Die Ge- 
mälde im Chor und über dem w Vierungsbg. 1877—79 von Sfeinle 
und Steinheil, 
Höchst wertvolle Sammlung von 14 Gobelins, ausgeführt in Paris 
1739ff. von Pierre d’Amour. Dekoration der Laurentius-Kap. um 
1730 von Joh. Zemöbrofsky aus Danzig. ” 
Xi. Mobiliar. Erhalten nur ein winziger Überrest. Die Altäre, 
deren Zahl am Schluß des Mittelalters gegen 50 war, in der 
Reformation: beseitigt, bis auf den Lettneraltar von 1501. Von 
ihm, wie von mehreren andern Mobilien, durch Kupferstiche 
des 17. Jh. ungefähre Kenntnis. Wahrscheinlich ein UÜberrest dar- 
aus die‘ Pielasgruppe in S. Stephan. Der Lettner war ein un- 
gemein prächtiges Stück im Stil des swerten Langhausmeisters. 
Damit verbunden eine 1316 von Zrwirx ausgeführte Tribüne 
tür fürstliche Besucher, im Unterbau eine Marien-Kap.; ein paar 
Fragmente von ihr im Frauenhaus. Brunnen im s Sch. Dieses 
alles, auch viel Bildwerk, wie z. B. ein großes hl. Grab und ein 
kolossaler S. Christophorus, erst bei der Rekatholisierung 1681 zer- 
schlagen. Die dafür eingeschobenen Barockmobilien fanden ihr 
Fnde in der Revolution. . Die jetzt im Münster vorhandenen 
spgot. Schnitzaltäre sind fremden Ursprungs,. im 19. Jh. an- 
gekauft. Das beste der rechts unten am Chor aufgestellte Altar 
aus‘ Dangolsheim , von 1522. Kanzel 1485—87 nach Zeichnung 
des Münsterbaumeisters Hans Hammerer; die derb. satirischen 
Darstellungen aus dem Mönchsleben am Treppengeländer 1764 
weggemeißelt. Eine ältere Kanzel stand im n Qsch.; 1782 zuletzt 
nachweisbar. Taufbecken E. 15. Jh. In der Johannes-Kap. Grab- 
Dehio. Handbuch. IV. Bd. 26
	        
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