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Zustand gebracht); Brandgasse 3 Ratsamhausen, Vorderhaus 1576,
Hinterhaus 1587; ebenda 2 Ebenstein, Erker 1595; ebenda 6.
Wittgenstein 1595; ebenda 14 Duntzenheim (ganz verändert),
ebenda 15 Sturm von Sturmeck 1597, ansehnlich; Stephansplan 17
Böcklin von Böcklinsau 1598 (später Haus der niederelsässischen
Ritterschaft), architektonisch das bedeutendste, Front von 11 Achsen,
2 hohe Erker und 3 Zwerchhäuser (Fenster des Obergeschosses
erweitert), schöne Wendeltreppe, großer Saal mit Stuckdecke.. [Hof
der Pfalzgrafen von Werdenberg mit großem Garten, bis 1738 den
ganzen jetzigen Neumarktplatz einnehmend. 1417 wohnte in ihm
Kaiser Sigismund.] Diese Reihe erfährt ihre Fortsetzung in den
reichsfürstlichen Palästen des 18. Jh. (s. oben). Stattlichstes bürger-
liches Steinhaus Ecke Kaufhausgasse 1—3, erb. 1586 für Leonhard
Kaw; die reiche Giebelausbildung für Straßburg ungewöhnlich; zu
beachten die Schornsteine. Ähnlich Langstr. 101 für den Kaufmann
Baumgertner 1587. — Fachwerkhäuser, Wie anderwärts, so auch
in Straßburg, meist übertüncht; einige neuerdings aufgefrischt. Statt-
lichstes Beispiel das Kammerzellsche (Braunsche) Haus am Münster-
platz von 1589 auf älterem Unterbau; die strenge Achsenstellung
der Ständer sonst in dieser späten Zeit nicht mehr üblich; sind
deutscher Brauch; für Straßburg charakteristisch das reiche Schnitz-
werk an der WFront starke Helden und berühmte Frauen aus dem
jüdischen und heidnischen Altertum, an der Ecke die christlichen
Tugenden, an der SFront die 5 Sinne, die 10 Lebensalter, die
Zeichen des Tierkreises. Aus demselben Jahre der „Katzenroller“
in der Pergamentergasse, neuerdings in die Pionierstr. (Töchterschule)
versetzt. Die lange unveränderte Fortdauer dieses Stils bezeugen
Ferkelmarkt 1 a. 1613; Schneidergraben 3 a. 1652; Trinkstube der
Schmiede 1657, Langstr. 138 mit prächtigen Hofgalerien; Nikolaus-
staden 23 Hof, 1662; Schiffleutstaden bei der Schloßbrücke 1676. Mit
der französischen Okkupation 1680 hört die Holzarchitektur plötzlich
auf. — Durch das ganze 16. Jh. geht got. und renss. Detail neben-
sinander. Frühestes Beispiel von Renss.Formen 1527 an einem
Fenster Rabenplatz 9. Von c. 1580 ab nimmt die Renss. barocken
Charakter an. Die Behandlung immer einfach; die reichere im
Mause Alte Kornstr, 5 a. 1558, erklärt sich als Besitz des Mark-
grafen v. Baden. -— "Interessant das Eckhaus Münsterplatz und
Krämergasse durch den gewölbten Laden des Erdgeschosses
1560; ohne Unterbrechung als Apotheke bis 1268 aufwäris nach-
zuweisen. Erker waren bei der Baupolizei nicht beliebt; meist
fachrechteckig und oft auf vorgekragten spgot. Rippen, z. B.
Spießgasse 31 a. 1574. — Mit besonderem Vergnügen wird man
die in’ ansehnlicher Zahl erhaltenen Wendeltreppen besuchen,
in denen Anmut und Behaglichkeit sich paaren: schöne Beispiele