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Mir eine einheitliche Komposition gelten, trotz der starken Ver-
schiedenheiten des Mauerwerks, An den Türmen und der Apsis
sind nämlich die Bausteine von sehr kleinem Format, nachlässig
in Zurichtung und Verband; an den Rücklagen imposantes Groß-
quaderwerk. Ohne Zweifel stammt letzteres von einem römischen
Bau; nichts hindert zu vermuten: von der WFassade des alten
Doms selbst. Von diesem wird dann wohl auch das Motiv der
großen Erdgeschoßbgg. entlehnt sein. In der Füllungsmauer der
letzteren die ganz einfach behandelten kleinen Türen. Wand-
zliederung der Apsis durch Pilaster (nicht Lisenen!); nach ihrer ab-
wechselnd weiteren und engeren Stellung zu schließen, waren die
Fenster schon ursp. So. groß wie jetzt. — Eine Weihe des WChors
st zu 1121 verzeichnet; zu ihr passen die Bauformen der Krypta;
während die Formen des Außenbaus dem 11. Jh. angehören. So-
mit ist 1121 wohl nur eine Umgestaltung des Innern durchgeführt.
Später wurde dasselbe barockisiert. Doch ist die rom. Chorein-
richtung noch nachzuweisen: ein um mehrere Stufen über den
Kirchenboden erhöhter Vorchor erstreckte sich ins Schiff bis zum
ersten Pfl.Paar; 1,40 m über diesem der Hochchor. Als Brüstung
dienten etwa jene Blendarkaturen mit Apostelreliefs, die jetzt am
OEnde der s Ssch. untergebracht sind? (Andere Stücke derselben
Reihe im Dommuseum.)
IH. Der Ostchor. (Dehio in Z. f. Archt.Gesch. III.) Seine Ge-
stalt im Popponischen Bau ist nicht bekannt. Erzb. Hillin (1152
dis 1169) begann eine Erweiterung; von ihm die vordere Krypta
und die OTürme; Erzb. Johann erbaute das Chorhaupt (Altar-
weihe 1196). Der neue OChor ist im Verhältnis zu den alten
Bauteilen teils Einbau, teils Ausbau. Der Einbau- erstreckt sich
als offene Bühne (darunter die Krypta) von der o Abschlußlinie
des römischen Baus bis zur Mitte der Vierung; Schranken mit ele-
ganten sprom. (nachhillinischen) Arkaturen umgeben ihn; die
WFront eine archaisierende Anordnung der jüngsten Rest. (die
vorhergehende barocke wirkte besser). — Die Krypta zerfällt in
2 durch die hier noch unmittelbar erhaltene römische Mauer ge-
trennte Abschnitte; ihre Architekturformen sind völlig verschieden
und bekunden die Stilveränderung zwischen der Mitte und dem
Ende des 12. Jh. In der Vorderkrypta ist die im 18. Jh. ausge-
brochene mittlere Stützenreihe bei der jüngsten Rest. nicht wieder-
hergestellt; vielleicht waren es Sll., während die übrigen Stützen
Pfeilerform haben. Der ausgebaute hintere Teil der Krypta ist
ungewöhnlich weiträumig behandelt, als Stützen schlanke Bündelsll.
— Der Oberchor entwickelt sich in voller Br. des Msch. zu im-
posantester Raumwirkung. Seine vordere Abteilung, an der ehe-
maligen Abschlußlinie des römischen Baus beginnend, wird von