Tri
— 426
Iri
zot, Zeit noch zahlreiche Grabdenkmäler vorhanden gewesen sein;
jetzt verschwunden. — Die Renss. der 1. H. 16. Jh. ist durch
2 Werke von hohem künstlerischen Wert vertreten. Am 2. Pfl.
des n Ssch. Wandgrab des Erzb. Richard v. Greiffenklau (1511
bis 1531) bez. 1525, 1527; schlanke Bogennische, von Pilastern
eingefaßt, Krönung mit wundervoller Wappengruppe; in der Nische
der Gekreuzigte, einer der edelst empfundenen des Jahrhunderts,
die Füße nicht mehr übereinandergelegt, vielmehr mit 2 Nägeln;
unten kniet der Stifter umgeben von Petrus, Magdalena und
Helena, die mit stark zurückgeworfenen Köpfen bei mäßiger
Körperbewegung zum Heiland aufschauen. Die Komposition ist
dieselbe wie am Gemmingendenkmal in Mainz, die Stilempfindung
eine andere, ohne bar. Anflug, reliefmäßiger. Das Ornament eine
ganz ausgeglichene, wenn. auch gewiß nicht in italienischem Sinne
reine Renss, Die Herkunft des Meisters nicht nachgewiesen. —
An der NWand des Qsch. Wandgrab des Erzb. Joh. v. Metzen-
hausen (1532—40), errichtet 1542, 3teil. Nischen- und Pilasterbau
im venezianischen Schema, in der Mitte das Standbild des Toten,
in den Seitennischen in stark vermindertem Maßstab Petrus und
Paulus; das Ornament voll Leben und Phantasie, bei schöner Ruhe
des Gesamteindrucks. Auch für diesen bedeutenden Meister ist
nähere Anknüpfung bis jetzt nicht gefunden (jedenfalls müßte die
Untersuchung die Niederlande mit berücksichtigen), — Weiter
enthält das s Ssch. noch die Gräber der Kurfürsten v. Schön-
berg 1580, v. Sötern 1652, v. Walderdorf 1768 (am Pfl. zu-
nächst dem Chor; der die Komposition rechts abschließende
Sensenmann entfernt). Hier mögen gleich auch die jetzt im Kreuz-
zang aufgestellten Epitaphe (nur wenige) angeschlossen sein. In
der NOEcke: Domkapitular Otto v. Breitbach 1523; Pietä; der
Stil der Gewandung wie des Ornaments läßt Berührung mit der
Schule Backofens in Mainz erkennen. (Von derselben Hand das
Kreuzigungsepit. in der Porta nigra.) An derselben Wand Epit.
v. d. Leyen 1535; gemäldemäßig angeordnetes Kreuzigungsrelief;
ein gewisses Maß von niederländischem Einfluß ist für diese Zeit
selbstverständlich.
Domschatz. Für ihn wurde 1760 von Erzb. Hugo v. Orsbeck
ein eigenes Gebäude errichtet, ein hinter dem OChor liegender
Zentralbau. Große Verluste erlitt er 1794. Hervorzuheben: 1. By-
zantinisches Elfenbein, Einweihung der Irenen-K. in Konstanfi-
nopel a. 552. 2. Tragaltar des hl. Andreas, wahrscheinlich aus der
Werkstatt von S. Maximin, E. 10. Jh., Zellenschmelz. 3. Aus der-
selben Werkstatt Kapsel für einen Nagel vom Kreuz Christi.
4. Silberner Evangelieneinband A. 11. Jh., wahrscheinlich von Roger
von Helmershausen (Theophilus). 5. Aus derselhen Zeit der Codex