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stümmelt. Im mittleren Chorfenster Glasmalerei 1518. Tafel
mit Kreuzreliquie, ausgezeichnet schöne Gravierung von einem
Schüler des Nikolaus von Verdun, um 1220. Ähnliche in der
Pfarr-K. in Mettlach,
Klostergebäude erb. unter Abt Jakob v. Lothringen (1210—57),
etwa in den letzten 20 Jahren seiner Amtsführung. Die Marien-
Kap., die zu den spätest ausgeführten Bauteilen gehört, war 1253
fertig... Sie ist von der Bauhütte der Liebfrauen-K. errichtet in
gereifter FrGotik, Die ein wenig noch romanisierende Fr Gotik
des Kreuzgangs geht dem Bau der Liebfrauen-K. voraus und be-
zeichnet somit, nächst den Gwbb. des Doms, das erste Auftreten
des neuen Stils in Trier, Das Material zu den feiner bearbeiteten
Werkstücken stammt aus den Brüchen von Bar-le-Duc und von
jaumont bei Metz; auf Schulung in der Champagne und in Nord-
burgund weisen die Formen. Spezifisch burgundisch ist das Haupt-
zesims am WFlügel des Kreuzgangs. Am NFlügel haben die
Konsolengruppen eine sonst den Cisterciensern geläufige, also auch
auf NBurgund zurückgehende Form. Für die Umkränzung der
Pfil. mit frei stehenden Säulchen vgl. den Chor der Abtei-K.
Vezelay, den Kreuzgang in S. Jean des Vignes zu Soissons u. a. m.
Die Kist. Anlage (jetzt Ökonomiegebäude eines Ritterguts) als
Ganzes fast vollständig erhalten, die künstlerische Erscheinung in
‚raurigem Verfall; sie läßt nur eben erraten, daß es sich um eines
der lautersten Werke der FrGotik auf deutschem Boden hier han-
delt, Von Einzelheiten zu nennen 2 Türen im NFlügel; die in die
K. führende im Charakter des Übergangsstils, in Proportionen und
Profilen ganz vorzüglich; die andere, am OEnde des Ganges, rein
ranzösisch-gotisch. Ein schwerer Verlust die Zumauerung der
Arkaden, wobei die Teilungsarchitektur (Umfassungsbg. rundbg.)
verschwunden ist. Von den den Gängen sich anschließenden Ge-
bäuden ist das w gänzlich, das s zum Teil umgebaut; gut erhalten
das Refektorium (?) an der Nseite, 2 Schiffe in 9 Jochen, Fenster
mit geradem Sturz unter segmentförmigem Entlastungsbg., Ge-
wändprofile und Teilungspfosten in feinster und lebendigster Pro-
filierung. Der Saal des Obergeschosses (Dormitorium?) tritt bis
an den Kreuzgang vor und ist vermöge dessen 3sch., 46,50 m l.,
12,70 m br.; hoch und Iuftig; die Gwbb. grätig zwischen rundbg.
aber got. profilierten Rippen; Spuren von Polychromie; Rundpf{ll.
mit glatten Kaptt., die Profile wiederum von lebendigster Schärfe.
An der NOEcke, mit dem Kist. durch einen kurzen Gang ver-
bunden, die Marien-Kap.; jetzt nur ein Bruchstück, doch rekon-
struierbar, Gr. Isch. mit 5/8Schluß an beiden Enden. Die Wände
von Strebepfl. zu Strebepfl. vollkommen in Fenster aufgelöst. —
Abgesondert auf dem Kirchhof die Quirinus-Kap., ein got. 6eck,
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