Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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der Brückenstr. und Fleischstr. Das schönste Haus des 18. Jh. 
das Palais Kesselstadt, s. unter Domkurien, Von 1780 Domfreihof 
no. 2. Gute Beispiele des fortschreitenden Klassizismus Haupt- 
markt no. 17 und Fahrstr. no. 11. 
Denkmäler und Brunnen. Marktkreuz, errichtet von Erzb. 
Heinrich als Marktherr 958, erneuert 1724. Römische Granitsl., 
gekrönt mit Palmettenkaptt. und Kreuz, in dessen Mitte das Gottes- 
iamm. Das Ornament ist rom., aber man wird doch fragen 
müssen, ob es für das J. 958 nicht zu entwickelt ist; es hätte denn 
schon eine rom. Rest. stattgefunden mit Wiederholung der ersten 
Inschr. — Ein ähnliches Kreuz bei S. Paulin. — Petrus- 
brunnen auf dem Hauptmarkt, gestiftet von Erzb. Joh. v. Schönen- 
berg, ausgeführt von Rußr. Hoffman 1595. — Mariensäule vor 
dem Jesuitenkollegium, unten die Standbilder: des hl, Aloysius 
v. Gonzaga und des hl. Stanislaus Kostka, 1727. — S. Georgs- 
brunnen auf dem Kornmarkt errichtet von Erzb. F. G. v. Schön- 
born 1750; der Urheber des im Aufbau und Umriß vortrefflichen 
Entwurfs nicht bekannt, nur der Lokalbildhauer, der ihn ziemlich 
gröblich zur Ausführung brachte. 
[Die ma. Stadtbefestigung ist verschwunden. Der letzte, schon 
sehr entstellte Rest, das Neutor, 1877 abgebrochen. Daran war 
eingemauert ein Tympanonrelief (jetzt im Prov.Mus.), Christus 
stehend, die Arme ausgestreckt, die Rechte mit dem Gestus des 
Segnens, die Linke mit dem Buch; neben ihm, in kleinerem Maß- 
stabe, zu ihm aufschauend, Petrus und Eucharius (legendarischer 
erster Bischof von Trier). Sicher ursp. zu einem Kirchenportal 
gehörig. Die sehr bedeutende Arbeit ist stilgeschichtlich noch nicht 
untersucht; schwerlich vor 12. Jh.] 
Nahe bei Trier an der Mosel das Lustschlößchen Monaise, erb. 
1779 für Domprobst Gf. Philipp v. Walderdorf von Maxgix (Er- 
bauer der Propstei in Mainz), nach den Akten „in italienischer 
Art“, in Wahrheit in parisisch gefärbtem Klassizismus. Die Grund- 
fHäche nicht groß, 10:20 m. Der Aufbau im Verhältnis dazu 
hoch, 3geschossig, Erdgeschoß als ganz schlichter Sockelbau, die 
zeiden Obergeschosse ınit durchlaufenden Lisenen, in der Mitte 
4 jonische Säulen vor einer in die Tiefe zurückspringenden Attika, 
über dem Hauptgesims Balustrade, flach zurücktretendes Dach. Im 
Hauptgeschoß nur 3 größere Zimmer. Marmorkamine, Täfelungen, 
Stuckdecken, Hausrat. Das Ganze, Inneres und Äußeres, höchst 
bezeichnend für die kurze Epoche zwischen dem Rokoko und dem 
härteren Klassizismus des Empire. Diese etwas zimperlich graziöse 
Schlichtheit, obgleich im Grunde voll Raffinement, galt jenem 
Geschlecht als Rückkehr zugleich zur Antike und zur Natür- 
lichkeit.
	        
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