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Fundamentmauer zeigt die Lage der während der Bauführung un-
entbehrlichen provisorischen Scheidewand an. Solange im O ge-
baut wurde, war die Stätte des Gottesdienstes das alte Lhs.; als
dieses im Bau an die Reihe kam, siedelte er in das Qsch. über
und erst zum Schluß konnte die Scheidewand fallen. — Das Qsch.
ist in 3 Quadrate aufgeteilt, ein viertes bildet den Vorderchor; die
Apsis ist gerundet (etwas weniger als !/ Kr.) nur im Innern, nach
außen ist sie gerade abgeschlossen. Die Rundtürme tangieren sie,
In den Winkeln zwischen Vorderchor und Qhs. liegen 2 Sakri-
steilen mit got. bezw. bar. Obergeschoß. In den Gwb. Linien sind
Halbkreise und gedrückte Spitzbgg. kombiniert. Die Diagonal-
gurten im Profil eckig, schlußsteinlos, der eine Bg. ohne Unter-
brechung durchgemauert, also eine primitive Konstruktionsstufe,
die ihre nächsten Analogien im Elsaß hat. Die Überführung in
den 8eck. Kuppeltambour besorgen !/akuppelige Zwickel, welche
die Flucht der Quaderwände hinterschneiden. Die Kuppel ist ein
rippenloses Klostergwb. Die Gliederung der Apsidenwand und
manches andere Detail hat Ähnlichkeit mit Speier. — 2. Mittel-
schiff. 5 Doppeljoche in gebundenem System. Die Ausführung der
Gwbb.*) erheblich später als die der aufgehenden Mauern und Pfill.
Jene zeigen deutlich den Einfluß der französischen Gotik, der im OBau
noch nicht zu erkennen war. Die Gurte sind spitzbg., im Profil
‘ck., die Diagonalen haben einen von 2 Rundstäben begleiteten
Birnstab, die Scheitel busigen Stich. Im System zeigt die NWand
ınnen und außen erhebliche Unterschiede von der SWand. Jene
ist zuerst gebaut, noch in engerem Anschluß an Speier und Mainz.
Die Verbesserungsversuche an der SWand führten zu mehreren
Varianten. Die Pfl.- und Dienst-Kaptt. zeigen ein gequetschtes
Polster (wie es in dieser Zeit auch im Elsaß vorkommt) und hohen
vielgliedrigen Kämpfer, Die Basen teils Eckknollen, teils auf-
gerollte Lappen, welche, wie manches Andere, auf Beziehung zum
Straßburger Münster hinweisen. — 3. WChor. In ihm tritt ein neuer
Meister auf, der mit der einheimischen Schule nicht zusammenhängt.
Im Detail macht sich der Zickzackstab in gehäufter Anwendung, das
gezähnte Gesims, das lappige Blattkapt. bemerklich. Die Konstruk-
tion geht auf stärkere Mauerdurchbrechung aus. Nach Niederlegung
der alten Apsis wurde zwischen den (alt bestehenbleibenden) Flan-
kentürmen ein rck, Joch und über diesem ein Seck, Zentral-T. an-
gelegt. Die Kuppel ist ein geripptes spitzbg. Klostergwb. mit
steinerner Dachpyramide. Die Apsis hat zum Gr. ein halbes
IO0Eck. Ihre Wände sind so tief ausgenischt, daß nur die Fcken
*) Unmittelbar in Betracht kommen nur das erste und letzte Gwb., da die
3 mittleren nach dem Brande 1689 erneuert wurden.