Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Holzkruzifixz. — b) Aus der got. Epoche. Großer Zyklus am 
5Portal und den Strebepfll. der benachbarten Kapellen. Am ältesten 
und besten die Marienkrönung am Tympanon und die auf dem 
mystischen 4köpfigen Tier reitende Ecclesia; wenig nach 1300. Die 
Statuen des Gewändes (links 4 Evangelisten, rechts 4 Propheten) 
schon konventioneller. Am Pfl, rechts Synagoge und Frau Welt, 
letztere in jüngerer Zeit gedreht, um die von Würmern zerfressene 
Rückseite augenfälliger zu machen. — Am WPortal der Nik.-Kap. 
Tympanon, das den Heiligen in seinen beiden Hauptfunktionen 
zeigt, als Retter der in Seenot befindlichen Schiffer ‚und. als Patron 
der von ihrem Magister herangeschobenen Scholaren. — An der 
Wand des n Ssch, eine feine Skulptur um 1400, die drei hl. Jung- 
frauen Embade, Warbade und Wilbade, — In der Nik.Kap. ein 
bedeutender Zyklus aus dem ehem. Kreuzgang, Stiftung des B, Jo- 
hannes v, Dalberg, bez. 1483 und 1488: Wurzeljesse, Verkündigung, 
Geburt, Grablegung, Auferstehung. Aus demselben Kreuzgang 
eine Anzahl reizender Schlußsteine. Grabdenkmäler. Sehr 
wenig erhalten. Aus Ma. allein ein abgetretener ikon. Grabst. 
von 1369, jetzt im s Qsch. Im Boden des Msch. steinerne Särge 
des 10. und 11. Jh., darunter 7 für Vorfahren des salischen Kaiser- 
31auses, — In der Nik.-Kap. großes schönes Epit. des Eberhard 
v. Heppenheim + 1559. Im WChor Wandgräber zweier Bischöfe, 
im N Theoderich v. Bettendorf + 1580, im S Franz Ludwig Pfalz- 
graf bei Rhein + 1732, symmetrisch zum vorigen durchgeführt. - 
Mobilien. Hochaltar im OChor, riesiger Marmoraufbau um 
1730. Chorgestühl um 1740. Kanzel 1715. Aus derselben Epoche 
die Chorschranken, durch die das Qsch. für die Raumwirkung fast 
ausgeschaltet wird. Es waren schon rom. Schranken da, aber weit 
niedriger. Der große Altar in der S. Georgs-Kap. E. 16. Jh., rest. 
1757; die Architektur auffallend streng, die Hauptgruppe recht 
wacker. 
[Gegenüber der SFront des Qsch, lag die 1810 abgebrochene Tauf- 
kirche S. Johann, ein 10eck. Zentralbau mit innerem Umgang 
und überhöhtem Mittelbau: das Innere in frgot.. das Äußere in 
com. Formen.] 
[Auf der NSeite des Doms lag der Bischofshof, 1719 ein Neubau 
jegonnen; bedeutende Künstler wurden zu Rat gezogen, M. v. Welsch, 
Erhr, v. Ritter und Balth. Neumann (1730. 1794 von den Sans- 
kulotten niedergebrannt. 
S. Andreas-K. Das Stift gegr. 1020; 1180 wies B. Konrad v. Stern- 
berg Gelder zur Wiederherstellung der verfallenen Baulichkeiten 
an; um 1200 der Bau weit vorgeschritten. Die Formen gehen 
dem gleichzeitigen Dombau parallel. Der quadr. Chor mit den 
Flankentürmen in gerader durchgehender Flucht geschlossen: eigen-
	        
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