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ganze übrige Ausstattung, verschwunden. — Im Gesamteindruck
des die Vorschriften des Ordens mit größter Strenge durchführen-
den Baus vereinigen sich Nüchternheit und Solidität mit herber
Würde. — An der Chorwand 2 got. Grabplatten in Blendarchi-
tektur; Rest der Tumba° des Erzb. Gerlach v. Mainz 1371,
über der sich auf 6 Bündelpfil. ein überaus prächtiger, mit Sta-
iuetten reich geschmückter Baldachin erhob ; an der. Tumbenwand
Reliefs (Auferstehung usw.); das Ganze einst freistehend im n Qsch.
einem zweiten Tumbengrabmal gehörte die andere Platte, für Erzb.
Adolf Il. + 1475. — Unter den übrigen jetzt im Chor vereinigten
Grabsteinen zwei ausgezeichnete Arbeiten von Hans Backofen:
1. Betender Mann mit dem Wappen der Familie Eselweck, für
Backofen ungewöhnlich das ganz flache Relief, der Kopf in der
überzeugenden Darstellung geistigen Lebens vom Besten des Meisters
und seiner Zeit, das Ornamentale (beschädigt) wenig aufdringlich,
im Stilcharakter lombardisch, c. 1510—15. 2. Doppelgrabmal des
Adam v. Allendorf (+ 1518) und Gemahlin, symmetrisch kniend
vor der Halbfigur der Anna selbdritt, die Pilaster des Rahmens
wie am Gemmingendenkmal in Mainz. [6 Grabsteine der Grafen
von Katzenelnbogen aus 14. und 15. Ih. in den Schloßgarten zu
Biebrich gebracht.]
Klostergebäude, Sie liegen auf der NSeite der K. Der rom.
Kreuzgang war flachgedeckt. Der gewölbte got. Umbau ver-
stümmelt. Die Klst. Gebäude dagegen haben sich erhalten; sie
sind wesentlich rom., mit einigen got. Zusätzen. — OSeite: An
das Qsch. der K. stoßend die schmale tonnengewölbte Sakristei.
Dann der quadr. Kapitelsaal, ursp. in 3 x 3 Kreuzgwbb. auf 4 SIL.,
um 1345 in der Weise umgebaut, daß der Raum auf Kosten des
darüber liegenden Dorments erhöht und mit einem einzigen, auf
einem Mittelpfl. ruhenden Sterngwb. gedeckt wurde. Der nächste
Raum, ein schmaler Gang, ist Auslaß zu den Latrinen. Zuletzt
die Parlatur und Fraternei; nach M. 13. Jh. erweitert, so daß der
langgestreckte, in 2 Sch. zu 8 J. geteilte Bau weit über den NFlügel
vorspringt; als Obergeschoß das in gleicher Weise geteilte groß-
artige Dorment (durch späte Einbauten entstellt). — NSeite:
Refektorium (1720 in Barocksaal verwandelt) und Küche mit Neben-
räumen. Gegenüber dem (noch rom.) Eingang des ersteren die
(abgebrochene) Tonsur. Der Raum über der Küche, 6 Kreuzgwbb.
auf 2 sprom, SIl., könnte die Wärmestube gewesen sein. — WSeite:
Der Kreuzgang reicht nicht bis an die ww Flucht der K. Hier
liegt, wie gewöhnlich, das Konversenhaus (Haus der Laienbrüder)
aber nicht wie in Maulbronn unmittelbar an den Kreuzgang an-
stoßend, sondern durch einen schmalen Hof (Klostergasse) ab-
gesondert. Das Gebäude ist 93 m 1, 16,50 m br. Ein schmaler