Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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baus weg, eine. neurom. Kap. errichtet hat. Das an die N und 
NWSeite der Umfassungsmauer sich anlehnende Gebäude entzieht 
sich der Beurteilung; jedenfalls ist es kein Teil der ersten Anlage. 
Woher kommt diese zu ihrer ganz exzeptionellen Gestalt als regel- 
mäßiges Polygon? Die römische Hypothese schwebt in der Luft. 
Näher läge der Hinweis darauf, daß in Egisheim staufische Mi- 
nisterialen saßen, daß staufische Ministerialen oft nach Italien 
kamen und daß die Seck. Anlage von Friedrich IL für seine be- 
rühmte apulische Burg Castelmonte, wahrscheinlich nach orientali- 
schen Vorbildern, adoptiert war, — Die Burg ist in der Revolu- 
tionsepoche abgebrochen. Fine zuverlässige Ansicht in den Vues 
pittoresques von Walter und Grandidier 1785 ; sie zeigt die Ring- 
mauer in beträchtlicher Höhe erhalten, mit spgot. Oberbau, über- 
ragt von dem als hoher Bergfried ausgebauten Mittelbau. 
EHL, UEls, Kr. Erstein. ; 
Ehem, Kloster. Letzter Neubau 1775; teils zerstört (Revolution), 
:eils profaniert. — Fundamente einer rom. Basl., querschifflos, 
3 parallele Apsiden. Sl mit Würfel-Kapt., auf jeder Fläche ein 
Kreuz eingemeißelt, 
EHRENBREITSTEIN. RB Koblenz Kr. Koblenz, Inv. [D.] 
Kreuz-K, bez, 1702, Italisierender Bar. Anlage griechisches Kreuz 
mit verlängertem WArm und polyg. Chor. Tonnengewölbe. Ihre 
Kämpfergesimse liegen über den Fenstern, so daß keine Stich- 
xappen nötig werden. Über der Vierung Tambour und Kuppel. 
Das Innere dekorationslos, aber schön im Raum; das Äußere gut 
schulmäßig gegliedert (Sandstein auf verputzten Flächen), löblich 
1amentlich die Portale, 
Ehemaliges kurtrierisches Schloß. Die Philippsburg (1626 —32) 
ın den Revolutionskriegen zerstört. Frhalten das Dikasterialgebäude 
(jetzt Proviantmagazin), erb. unter Kurf, Franz Georg v. Schönborn 
nach Entwurf von Balthasar Neumann 1738—1748, Langgestreckte 
einflügelige Anlage, die Schauseite nach dem Rhein, Aufbau in 3 Ge- 
schossen zu 25 Achsen. Die vertikale Teilung in rhythmisch differen- 
zierten Abständen: 3 flache Risalite, das mittlere durch durchgehen- 
den Sandstein und reicheren Schmuck hervorgehoben, der geschwun- 
gene Giebel mit riesigem Wappen an das Würzburger Schloß er- 
innernd. Die Rücklagen zwischen Fckrisaliten und Mittelrisalit 
im Erdgeschoß ursp. mit offenen Bogenhallen. Die Fensterarchi- 
tektur weicht von den sonst bei Neumann üblichen Formen ab. 
Der Überblick wird heute durch den nahe vorübergeführten Eisen- 
oahndamm gestört. In Verbindung mit der ursp. Gartenterrasse 
nach dem Rhein muß die Wirkung reich und bedeutend gewesen 
sein. Auf der Rückseite ein Halbkreis von Wirtschaftsgebäuden.
	        
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