Full text: Elsaß und Lothringen (Band 4b)

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wändes; das letztere nicht abgetreppt, sondern als glatte Schräge. 
im Tympanon Christus als Lehrer, sitzend, zu Seiten Petrus und 
Paulus stehend; darunter auf dem Sturz, friesartig, Christus 
empfängt die klugen Jungfrauen an der Himmelspforte, während 
die törichten (zum Unterschied ohne Nimben) vergeblich an ihr 
anklopfen. Der Architekt hat eine gute französische, vielleicht 
speziell burgundische Schulung durchgemacht, der Plastiker 
steht noch im Banne der älteren, mit Basel zusammenhängenden 
oberelsässischen Formengewohnheiten. Die Formenbehandlung 
ist über die bis ins 13. Jh. im Elsaß herrschende Rohheit hinaus, 
aber noch immer sehr befangen; die bewegten Gesten auf Seite 
der Törichten gehen mit einfachsten Mitteln vor, die Gewand- 
motive einförmig. Bemalungsreste. 
Burg. Wasserburg im Mittelpunkt des Orts, die Gräben von 
Silbermann noch gesehen. Heute wenig mehr als der Gr. fest- 
zustellen. Dieser von höchster Merkwürdigkeit. Die äußere Um- 
fassungsmauer regelmäßiges 8SEck von 12 m Seitenlänge, 
in der Mitte Fundamente eines wiederum 8Seck. Gebäudes von 
oc, 3,80 m Seite. Die äußere Mauer an 3 Seiten bis c. 5—6 m H. 
erhalten; Großquadern in vorzüglicher Fugung, teils mit starken 
Buckeln, teils mit rauhem Spiegel, überall Randschlag. Alle 
Merkmale sprechen für 13., höchstens E.12, Jh. Die Annahme 
römischen Ursprungs für das mittlere Gebäude ist eine leere 
Vermutung. Untersuchung jetzt kaum noch möglich, nachdem 
Konservator Winkler 1886 im Burgring, z. T. über die Funda- 
mente des Mittelbaus weg, eine neurom. Kap. errichtet hat. Das 
an die N- und NWSeite der Umfassungsmauer sich anlehnende 
Gebäude entzieht sich der Beurteilung; jedenfalls ist es kein Teil 
ler ersten Anlage. Woher kommt diese zu ihrer ganz exzep- 
tionellen Gestalt als regelmäßiges Polygon? Die römische 
Hypothese schwebt in der Luft. Näher läge der Hinweis darauf, 
daß in Egisheim staufische Ministerialen saßen, daß staufische 
Ministerialen oft nach Italien kamen und daß die 8eck. Anlage 
von Friedrich II. für seine berühmte apulische Burg Castelmonte, 
wahrscheinlich nach orientalischen Vorbildern, adoptiert war. — 
Die Burg ist in der Revolutionsepoche abgebrochen. Eine zuver- 
lässige Ansicht in den Vues pittoresques von Walter und Gran- 
didier 1785; sie zeigt die Ringmauer in beträchtlicher Höhe er- 
halten, mit spgot. Oberbau, überragt von dem als hoher Bergfried 
ausgebauten Mittelbau. 
EHL. UElsaß Kr. Erstein. 
Ehem. Kloster, Letzter Neubau 1775; teils zerstört (Revolution), 
teils profaniert. — Fundamente einer rom. Basl., querschifflos, 
3 parallele Apsiden. SI. mit Würfel-Kapt., auf jeder Fläche ein 
Kreuz eingemeißelt. 
EICH. Lothr. Kr. Saarburg. 
Ulrichs-Kap. Die ma. Anlage 1692. barockisiert. Am Chor frgot. 
Formen erhalten. 
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