Goslar
146
ausgegraben. Der für Niedersachsen ungewöhnliche Gr. zeigt
im O Schluß mit 3 parallelen Apsiden, kein Qsch., dagegen einen
breit ausladenden WBau. Die Stützen durchweg $Iil. Einige
eckblattlose‘ Basen erhalten.] ;
"Augustinerstift auf dem Georgenberge. Gegr. von Kaiser Kon-
rad II., Umbau unter Heinrich IV. und V., Weihe 1128, Zer-
störung 1527. Die Grundmauern ragen bis 1 m Höhe aus dem
Boden hervor; die rom. Sockelprofile z. T. erkennbar. Hauptbau
zentral, 8Eck von 26,5 m Durchmesser (von Ecke zu Ecke).
Nach der Form der Pfll. war mindestens der Umgang gewölbt.
Der w Eingang von zwei 8eck. Türmen flankiert. An der no und
so Seite 5/; Exedren; sie trugen, wenn man der Ansicht auf dem
Siegel trauen will, ebenfalls Türme. Die OSeite öffnete sich
yegen einen später hinzugefügten als 3achsige Basl. gestalteten
Chor mit 3 Schlußapsiden.]
Benedikt.-Nonnen-Klst. Neuwerk. Rom. Gwb.Basl. auf kreuzf.
Gr., im Lhs. 3 Doppeljoche des gebundenen Systems, 2türmige
Fassade mit nach innen offener Vorhalle und Empore. Ab-
messungen nicht beträchtlich: ganze L. 47 m, Msch.Br. 7 m. Die
Anlage ist einheitlich, die Ausführung in 2 ein reichliches
Menschenalter auseinander liegenden Bauzeiten. Einzige Bau-
nachricht die Weihe des Hauptaltars und s Nebenaltars 1186.
Diesem Datum entsprechen die Formen des Qhs. und Chorhs.
(abgerechnet Gwbb. und Hauptapsis). Die Ausführung des Lhs.
schloß sich unmittelbar an, kein Detail, das später wäre als 1200,
Auch die grätigen Kreuzgwbb. der SSchiffe aus dieser Zeit. In
den Hochteilen provisorischer Abschluß mit Bretterdecke. Ihre
Einwölbung im 2. V. 13. Jh. In ihr verbindet sich das Braun-
schweiger System (Durchdringung spitzbg. Tonnen und mithin
durchgehende horizontale Scheitel) mit einer Rippenkonstruk-
tien, die den Gewohnheiten des „Maulbronner Meisters“ (vgl.
auch Dom zu Magdeburg) auffallend nahesteht. Es lagen für das
Msch. überquadr. Gwb.Gr. vor (7 m br., 7,8 m 1.). Daraus nahm
der Meister Anlaß, den 3 Bogengattungen (Quer-Diagonal-Schild-
Bgg.) 3 ganz verschiedene Kämpferhöhen zu geben, wobei man
dahingestellt lassen mag, ob er mehr aus Ungeschick oder aus
Neigung es getan hat. Ein bizarrer Einfall war es, den Dienst
der Quergurte vom Pfl. abzubiegen und einen als Tau oder als
eine in den Schwanz sich beißende Schlange gestalteten Ring
hineinzuhängen. Die Raumbildung ist befangen, die Gliederung
überkräftig. — Außenbau in rauhem Bruchstein mit Hau-
steingliedern; barock prunkvoll die Chorapsis. Die WFassade
im Braunschweiger Typus, auch das Kreisfenster fehlt nicht.
Hauptportal an der NSeite. — Ausstattung. Kanzel,
Stein, ursp. über dem Laienaltar in der Mitte des zum Chor
hinaufführenden Stufenbaues. Die im Gr. rck. Brüstung mit
Ecksäulchen ist in Felder geteilt, darin vorn die sitzenden Figg.
Christi und Mariä, an den Seiten Apostel; ausgezeichnete (durch
dicken Anstrich entstellte) Arbeiten um 1230 oder etwas später.
Aus derselben Werkstatt ein Engel aus Stuck über dem ersten