Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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eines von 1516, Ecke Blomberger- und Bäckerstr. Reiches 
Schnitzwerk am Stiftsherrenhause in der Osterstr. a. 1588, in 
der Wendenstr. a. 1560, in der Fischpfortenstr. a. 1561. 
HÄMELSCHENBURG. Hannover Kr. Hameln. (D.] 
Dorf-K. 1563, früher Schloß-Kap. Einfache Renss. Taufstein 
mit Atlanten und Karyatiden 1610. Reiches Epitaph für Georg 
von Klencke, den Erbauer .des Schlosses, + 1609, 
Schloß. Ein Hauptwerk der Renss. im mittleren Wesergebiet, 
Erb. von der noch heute im Besitz befindlichen adligen Familie 
Klencke 1588—99, Inschr. an Ausstattungsstücken bis 1612. 
Typus eines sehr vornehm gehaltenen, nicht mehr befestigten 
ländlichen Herrensitzes. 3 Flügel in Hufeisenstellung, der mitt- 
lere 61 m, die seitlichen 22 m l. Der Zugang an der offenen 
Seite über eine feste Brücke mit prächtigem Rundbg.Tor. In 
den beiden Winkeln des Hofes 8Seck., hoch über die Dächer 
hinausgeführte Türme mit Portal und Treppenaufgang. Nicht 
nur die Giebel und Zwerechhäuser, sondern auch die Wände der 
Hauptgeschosse sind gleichmäßig‘ reich dekoriert in schweren, 
derben, sehr wirkungsvollen Formen, die übrigens 2 Meister 
erkennen lassen. Der jüngere wohl identisch mit dem des 
Hochzeitshauses in Hameln. 
HAMERSLEBEN. Pr. Sachsen Kr. Oschersleben. [D. —K.] 
Ehem. Stifts-K; der Augustiner-Chorherren S. Pankratius (kath.). 
Gegr. 1112. Als Hauptbauzeit 2. H. 12. Jh. anzunehmen. Durch 
die harmonische Raumbildung und sorgsame Ausführung ge- 
bührt der K. unter den niedersächs. Denkmälern des Jhs. viel- 
leicht die erste Stelle. Die Anlage im Hirsauer Schema hatte 
als nächstes Vorbild wahrscheinlich Paulinzelle in Thüringen, 
Das Ornament ist, wie in Königslutter, von einer oberitalien. 
Strömung berührt, doch in anderer Fassung, — Ausführung nach 
einheitlichem Plane von O0 nach W. Hauptchor-und Nebenchöre 
von gleicher Länge, mit Apsiden geschl, (keine Krypta), über den 
Nebenchören Tonnengewölbe. Die Kreuzarme niedriger als 
Msch., gegen dieses geöffnet mit Doppelarkaden, jede getragen 
von einer Säule, darüber Mauern, welche die Kreuzarme ver- 
schließen, diese Abweichung von der Norm für die Raum- 
wirkung nicht günstig. Das Langhaus Basl. auf 8 Arkaden; 
von O das 1. Stützenpaar Pfeiler, über dem 1. OJoch der Ssch. ein 
Turmpaar (in Paulinzelle nur angelegt); alle übrigen Stützen Säu- 
len. Die Arkaden in Langhaus und Vierung rechtwinklig umrahmt 
(wie in Paulinzelle und S. Godehard in Hildesheim). Ganze 
innere L. 57 m, Br. des Lhs. 17,5 m (Paulinzelle 59 u. 18,5 m). 
— Die Säulen gehören in Verhältnissen und Durchbildung zu 
den allerschönsten des Stiles; die Schilde ihrer Würfelkapitelle, 
dazu manchmal die Zwickel tragen ständig wechselndes 
Schmuckwerk, welches die Ansichten auch zu einer Einheit über- 
zieht; besonders gelungen die Kapitelle der Doppelarkaden unter 
der Vierung, je 4 Engelgestalten nebst Rundbildern von Heili- 
gen, dort auch reich geschmückte Wulste der attischen Basen. 
— In der SOEcke des s Kreuzarmes stattlicher Ziborien-
	        
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