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Hei
derner Zusatz. — Chorgestühl um 1450, vortrefflich auf-
gebaut, an der Rückwand einfache Felder mit Maßwerk-
abschluß, die Wangen mit kräftig geschnitztem Ranken- und
Tierwerk. Taufkessel Gelbguß um 1500, Pokalform, der
durch einen Hebel: zu bewegende Deckel an einem schmiede-
eisernen Kran, desgl. Gitter. Das Grabmal der Herren von
Heinsberg bei einem Gwb.Einsturz im 18. Jh. zertrümmert; es
gehörte zu den bedeutendsten Werken der rheinischen Plastik
des 15. Jh., wie die erhaltenen Fragmente bezeugen. Sonstige
Skulpturen: Muttergottes in der Tauf-Kap., 1. H. 14. Jh,,
überarbeitet. S. Christoph in doppelter Lebensgröße, um 1525.
Kreuztragung E. 15. Jh. Auch die Barockfig, des hl. Donatus
ist gut. — 2 spgot. Leuchter aus Eichenholz. Reli-
quiare und Monstranzen. Mehrere Kaseln mit aus-
gezeichnet gestickten Stäben um 1500.
Ehem. Prämonstr.-Nonnen-Stift. Gegr. um 1140. Oft zerstört.
Die K. 1802 abgetragen. Klst.Gebäude von 1774 erhalten.
HEISTERBACH. RB Köln Siegkreis.
Ehem. Zisterz.-Abtei. Gegr. 1189. Grundsteinlegung zum Mo-
numentalbau der K. 1202. Chor und Qhs. gew. 1227. Schluß-
weihe der ganzen K. 1237. Unverändert bis zur Säkularisation
1803. Abbruch 1809f. Erhalten nur die Chorapsis als offene
Ruine. Die Quaderverblendung des Umgangs und die Dächer
whgest. 1878—97; Aufnahmen der ganzen K. 1810 für Boisser6e.
Die hohe baugeschichtliche Bedeutung fordert eine wenigstens
summarische Beschreibung auch an dieser Stelle.
In der starken Streckung des Lhs. und der Anlage von rck.
Kapp. an der OWand des Qhs. gleicht der Gr. dem Durch-
schnittsschema des Ordens; ungewöhnlich (jedoch sicher auf
ein französisches Vorbild zurückgehend) ist die Anlage des
Chors; vorn schmal-rck. Joch mit Abseiten, diese als ring-
förmiger Umgang um die .in SI1l und Arkk. aufgelöste % kr.
Apsis weitergeführt und konzentrisch um diesen ein Kranz von
7 +2 tiefen Nischen (überhöhter 1% Kr.), die nach außen aber
nicht als solche hervortreten, sondern eine geschlossene kr.
Mauermasse bilden. (Die dem geraden Chorteil entsprechenden
Nischen, jederseits eine, in den Hochteilen der Ruine nicht er-
halten.) Entsprechend dem Gr. entwickelt sich der Aufbau
3teilig, jedoch mit verschiedener Höhenteilung in Binnenchor
und Umgang. Der erste hat unten eine Sockelmauer von
3 m H., dann 7 schlanke Arkk, auf gekuppelten Sll., im Ober-
geschoß ein Kranz von 7 weiten Fenstern; vor den Fensterpfll.
schmächtige Sll., welche die rippenartig ‚ausgearbeiteten Ge-
wölbegräte aufnehmen. Im Umgang wird das äußere Glied der
obenerwähnten gekuppelten Sl.Paare nicht auch von der
Sockelmauer, sondern von freistehenden, wieder als SIl. geform-
ten Stützen aufgenommen. Die Außenwand des Umgangs. ist
Zteilig, unten die ganz schlicht behandelten Nischen, darüber
eine niedrige Arkatur mit Fenstern, je 8 auf 1 Nische. Die
Gwbb. grätig, nach außen trapezförmig verbreitert und in jeder