Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Abteilung den Fenstern entsprechend in 3 Kappen (mit muschel- 
artiger Wirkung) zerlegt. Als Widerlager des Hauptgwb. 
dienen schräge Strebemauern; ihre Steinschichten nicht wage- 
recht, sondern nach innen geneigt, so daß die Drucklinie des 
Gwb. ungefähr senkrecht zu ihnen steht; eine im 138. Jh. hier 
und da auch sonst angewandte Konstruktion. — Lan ghaus: 
Es hatte 8 durchlaufende Traveen, davon die vierte (von O0) 
als zweites kleineres Qsch. ausgebildet. Im Msch. queroblonge 
gurten- und rippenlose Gwbb., der Schildbg. rundbe., der 
Querbg. spitzbg. In den Sschiffen ansteigende Halbtonnen mit 
kunstvoller Teilung durch Stichkappen, auf Widerlagerung der 
Hauptgwbb. berechnet. Die Wand der Sschiffe nach demselben 
Prinzip wie der Chorumgang unten mit :ausgesparten Nischen, 
darüber ein niedriges Fenstergeschoß. Die sinnreiche Kon- 
struktion verband got. Gedanken (unter bewußtester Ablehnung 
aller got. Formen!) mit aus der römischen Tradition stammen. 
den niederrheinischen Elementen. Im Detail nebeneinander 
Würfelkaptt. und vereinfachte Blattkaptt. mit frgot. Anflug. — 
Maße der K. (außen): L. 80 m, Br. des Msch. 23 m. 
Die Klostergebäude gänzlich verschwunden, auch durch Zeich- 
ung nur unvollständig überliefert. — Einzelne Architekturteile 
mit Schmuckformen teils in Heisterbach selbst, teils im Pro- 
vinzialmuseum zu Bonn erhalten, teils zerstreut im Park zu 
Mehlem, in Lemperich und in Vilich (s. dort). Die moderne 
Fontäne enthält die obere Muschelschale des Kreuzgangbrun- 
nens, der schönsten rom. Anlage dieser Art (Abb. bei Boisserge). 
Die wenigen erhaltenen Grabsteine ohne künstlerische Bedeu- 
tung. Ein kleines Bruchstück vom Chorgestühl des 14. Jh. im 
Mus. zu Bonn. Hochaltar um 1430 aus der Schule Lochners 
(Flügel in Köln, München und Nürnberg]. Erhalten einige 
Außengebäude: Küchenhof. Umfassungsmauer und Klostertor 
von 1750. 
HELDEN. Westfalen Kr. Olpe. 
Dorf-K. rom., 1. H. 13. Jh. Verputzter Bruchsteinbau, außen 
ohne jede Kunstform. sch. Anlage mit 4 J. rck. grätigen 
Kreuzgwbb. Das zum Chor gezogene letzte Joch hat %kr. 
Schildbogen, die übrigen, wie die Gurten, gedrückt spitzbg. auf 
kräftigen Wandpfll. mit Würfelknaufdiensten. Aus der mäch- 
tigen Apsidenmauer 3 Nischen ‘in Kleeblattstellung ausgespart. 
Nebenchöre mit Apsidiolen, in der Außenansicht wie Frag- 
mente von Sschiffen wirkend. Derber formloser W Turm. 
Krypta mit Tonnengwb. und Stichkappen (älter als die K.?). 
Ganze äußere L. 38 m. — 12 Apostel, spgot. Schnitzwerk ; 
roh. Monstranz 15. Jh. Leuchter 12. Jh. 
HELLEFELD. Westfalen Kr. Arnsberg. 
Dorf-K. [Kürzlich abgebrochen. Sie war eine rom. Gwb.Basl. 
in ganz schlichter Behandlung (Abb. im Inv.), wohl eine der 
ältesten ihrer Art in Westfalen.) WTurm erhalten. — Rom. 
Taufbecken von Zinn. Rom. Rauchfaß von Bronze.
	        
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