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Helmstedt
aus dem Leben der hl. Margareta, 14. .Jh.; Teppich des 15. Jh.,
wohl niederländisch u. a. m. ;
Klostergebäude auf der NSeite der K. Der NFlügel des
geräumigen Kreuzgangs nach 1200. Die inneren Räume durch:
aus verändert.
Pfarr-K. S. Stephani. Einige rom. Werkstücke im Turmbau er-
innern an die K. des Abtes Bernhard (1125—41). Im wesent-
lichen geht die jetzige K. auf einen Neubau 1282 bis c. 1300
zurück. Durchgreifend rest, A. 15. Jh., so daß jetzt die Er-
scheinung im allgemeinen spgot. ist und nur die Pfll. ihr frgot.,
etwas romanisierendes Gepräge erhalten haben. Hllk, von 5 J.,
die Gwbb. im Msch. auf quadr., in den Sschiffen auf gestreckt
rek. Gr. Die Pfll. haben kreuzf. Gr., an den Ecken Rundstäbe
ohne Basen und Kaptt., Abdeckung mit Platte und schmäch-
tiger Kehle. Zur Aufnahme der Quergurte kurze, 8seitige, auf
Konsolen gesetzte Dienste (wie in S. Magnus in Braunschweig).
— Hochaltar 1644, im Typus der deutschen Renss.,
Orgelempore auf geschnitzten Ständern E. 16. Jh.
Kanzel um 1590, als Träger Mosesstatue, Brüstung und
Treppe mit Reliefs und Statuetten besetzt, Holz, die Stilformen
von Steinvorbildern abgeleitet. Messingtaufbecken
bez. Mante Pelkinck Hildesiae 1590, zierliche etwas trockene
Arbeit, fast völlig übereinstimmend mit dem Becken des Hans
Pelkinck von 1561 in Peine. — Im Fußboden des n Ssch.
Priestergrabstein in vertiefter Umrißzeichnung 1319.
Mehrere Epitaphe der Sp.Renss. Diejenigen des Sig. Jul.
Mynsinger } 1596 und des Professors Heshus + 1589 vom
Meister der Kanzel. Hinter dem Hochaltar großes Holz-
kruzifix um 1500, von nüchterner Auffassung, aber guter
Formbeobachtung. Aus derselben Zeit Maria auf der Mond-
sichel. — Zahlreiche Grabsteine und eiserne Grabtafeln an den
Außenwänden. Rom. Steinrelief des hl. Stephanus.
Rom. Löwenkopf als Türgriff. Unter den Abend-
mahlsgeräten manche zu beachtende.
S, Walpurgis-K. Unscheinbare 1sch. ‚Anlage mit Qsch., flach-
gedeckt. Spgot. Umbau einer sprom. Anlage. Von dieser er-
halten der Turm und ein Teil des Lhs. mit zugemauertem, ein-
fachem, trefflich profiliertem Portal. — 2 Schnitza ltäre
9 H. 15. Jh. Hochaltar, Kanzel und Taufe E.17. Jh.
S. Georgs-Kap. 1322 (zum ehem. Hospital), unbedeutend.
S. Georg zu Pferde, fast lebensgroß, Holz, spgot.
Juleum. Erb. von Paul Franke 1592—97 als Auditoriengebäude
der von Herzog Julius 1576 gegründeten, 1810 aufgehobenen
Universität. Ein gelehrter, dem Dienst der Musen mit Andacht
ergebener Fürst und der begabteste norddeutsche Architekt
des Jahrhunderts (+ 1615, vgl. auch Wolfenbüttel) reichen sich
hier die Hand. Das Juleum ist nicht nur eins der besten Bau-
werke der Zeit, sondern auch eins der relativ selbständigsten
gegenüber dem damals im Norden allmächtigen niederländischen
Einfluß. Die Anlage steht in charakteristischem Gegensatz zu