Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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der gleichzeitigen, aber katholischen Juliusuniversität in Würz: 
burg; jene klosterähnlich um einen Hof gruppiert, diese ein 
nach allen Seiten freier rek. Saalbau. Die niedrigen Neben- 
gebäude eines ältern Wirtschaftshofs sind mit dem Juleum nicht 
verbunden, aber doch in ein rationelles Achsenverhältnis ge- 
bracht. Der Gr. ein Reck. von 17:40 m. Also nicht sehr groß. 
Der imposante Eindruck beruht auf dem großen Maßstab der 
Einzelmotive. Nur 2 Geschosse. An den Schmalseiten 2, an 
den Längsseiten 5 Fenster, so daß jede Travee 8 m br. In der 
Detaillierung der Fenster geistreiche Mischung- von Sp.Gotik 
und Bar. Über den Schmalseiten gewaltige, aufs allerreichste 
durchgebildete Giebel mit Statuen an Stelle der sonst üblichen 
Obelisken. An der Hauptfront ein Treppen-Turm mit flankieren- 
den Zwerchgiebeln, das sehr prächtige Portal auf die Seite 
gestellt. Dies die einzige Asymmetrie. Die Skulpturen von 
Jakob Meyerheine, Im Innern wird fast das ganze Erdgeschoß 
von einem einzigen Saal, dem Auditorium maximum, eingenom- 
men; Balkendecke auf Ständern mit Bogenverbindungen; sehr 
malerische Perspektiven. Die kleineren Hörsäle des Öber- 
geschosses im 18. Jh. als Bibliothek umgestaltet. 
Rathaus einfacher Barockbau, nach der Kornstr. 1722—24, nach 
der Kranstr. 1756—57, im Unterstock einst offene Arkk. mit 
Korbbg. 
Stadtmauer aus 15. Jh. fast in ganzer Ausdehnung erhalten, 
von den Tortürmen nur der Neumärker. In Verbindung mit 
der Stadtbefestigung stand die Landwehr; die Magdeburger 
Warte vielleicht 13. Jh.; doch nur % alt, das übrige 1855. 
Wohnhäuser aus Fachwerk. Pförtnerhaus des Klst. Marienberg 
1498; Schustr. Nr. 5 von 1514; andere got. Häuser (im ganzen 9 
erhalten) in weniger gutem Zustande, Aus sp. 16. Jh.: Holzberg 
Nr. 17 von 1561, Beginenhaus von 1580. Stobenstr. Nr. 18 von 
1617 u. a. m. 
HEMER. Westfalen Kr. Iserlohn. 
Dorf-K. bar. 1698, 1sch. mit 3 Kreuzgwbb. und %4Schluß. 
Fenster und Gwb. spitzbg. — Würdige Ausstattung aus der Er- 
bauungszeit. 
HEMMERDE. Westfalen Kr. Hamm. 
Ev. Kirche ursp. rom.; spgot. und bar. verändert. 
Kath. Kirche 19. Jh. Der reiche bar. Hau ptaltar mit Kreu- 
zigung von Gerh, Gröninger aus Münster und die sprenss. 
Seitenaltäre aus der K. zu Werl übernommen; der n (bez. 
1593) mit großem Reliefbild der Auferstehung wohl von Hans 
Lacke in Münster. 
HEMMERSBACH. RB Köln Kr. Bergheim. ; 
Pfarr-K. Ganz einfacher derber rom. WTurm, an das rom. 
Msch. mit hölzerner Flachtonne legen sich got. gewölbte 
Sschiffe. — Einfaches bronzenes Taufbecken 15%. 
Schloß. Anlage des 14, Jh. mit 3fachem Wassergürtel.
	        
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