Her
Silberarbeiten von Anton Eisenhoit. Gemälde vom Meister von
Kappenberg, Ludger tom Ring, Harri met de Blas, Meister vom
Tode Mariä, Jakob von Utrecht, Meister der Halbfiguren.
HERFORD. Westfalen Kreisstadt. [D.].
Münster-K. (Ehem. Frauenstift, gegr. unter Kaiser Ludwig
d. Fr., das älteste im Sachsenland). Hllk. des 13. Jh., in naher
Schulverwandtschaft mit dem Dom zu Paderborn und danach
die Entstehungszeit ungefähr zu bestimmen. Ob einer der beiden
Bauten eine entschiedene Priorität habe und welcher. es sei, ist
nicht auszumachen. Herford erscheint altertümlicher, was aber
nicht notwendig so viel wie älter bedeutet. Die westfranzösische
Wurzel (Anjou und Poitou) tritt in einigen Punkten, namentlich
der Gruppierung und Detaillierung der Fenster, noch deutlicher
hervor als in Paderborn. — Lhs. in der Teilung 3:3, die Msch.-
Joche genau quadr., die der Sschiffe wenig schmäler. Dazu ein
Qsch. mit. etwas gestreckten Flügeln. , Der Chor rek., spgot.
verlängert. Lhs, 28 m 1., 24 m br. Ganze L. 64 m. — Pfll. im Gr.
wie in Paderborn, in der Proportion etwas schwerer. Gurten
unterspitz ausdrucksvoll gegliedert, keine Diagonalrippen,
kuppelartiger Gwb.Stich. Nur an einem einzigen J. des Msch.
8 untergelegte Rippen. Die Fenster rundbg., sehr hoch und
schmal, zu 2 oder 3 eng zusammengedrückt, am Gewände außen
und innen Rücksprünge, eingelegte Rundstäbe und Säulchen.
Der allgemeine Formcharakter ungemein kraftvoll, nicht ohne
eine gewisse Rauheit. Im NKreuz Nonnenempore. Über ihr
eine unter dem Boden des Qsch. vertiefte, gegen dasselbe in
3 Bgg. sich öffnende Halle (fälschlich Krypta genannt). An der
WFront 2 Türme begonnen; ausgeführt nur einer; kolossal, ohne
Verjüngung, jederseits mit 2 kleinen Giebeln schließend. Die
die Querdächer der Sschiffe tragenden Giebel haben steigende
KRundbg.Friese. — Auf dem Choraltar Rest eines spgot. Auf-
satzes. Von andern Altären nur die Mensen alt, 13. Jh. Reich
mit Reliefs und Statuetten ausgestatteter Taufstein spgot.
16, Jh. Kanzel 17. Jh. Im Chor Tumba der Äbtissin
Mechthild von Waldeck + 1404, handwerklich; ferner 4 große
Tumben der Renss. mit Inschriften und Wappen. S. Chri-
stoph, Stein, 2,65 m h., 16. Jh.
Marien-K. (Berger Nonnen-Stift). 14. Jh. Hllk. in luftigen Ver-
hältnissen, schlanke Rundpfll. mit 8 Diensten. Gr. in der Tei-
lung 3:3. Die mittlere Travee gleich der Msch.Br., die erste
und letzte um soviel schmäler, als die Sschiffe schmäler sind:
Der darin enthaltene rhythmische Gedanke wird weitergeführt
im Wechsel der Fensterform: in der Mitte Rosen, im ersten und
letzten Joch normale Hochfenster. Kein Qsch., wohl aber ein in
ganzer Br. von einer Nonnenempore eingenommenes WJoch.
Das Äußere ganz einfach bis auf den zierlich dekorierten Giebel
des platten Chorschlusses. — Auf dem Hochaltar Sakra-
mentstabernakel mit turmartiger Krönung in reicher durch-
brochener Arbeit. Dann noch ein Sakramentshäuschen an der
Chorecke. Beide spgot.