Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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straße 2/2. Daneben das Haus „Postwagen“, originell durch das 
hölzerne Obergeschoß mit seinen kleinen Fenstern und gewun- 
denen Säulchen. Ferner Haus Jakobstr. 24 (1659) und Haupt- 
straße 33 (1725). — Im 18. Jh. setzte eine lebhafte Bautätigkeit 
durch Laurenz Mefferdati, J. J. Couven und Jak. Couven ein. Das 
Meisterwerk des älteren Couven, das Wespienhaus, ist zerstört; 
Hauptwerk des jüngeren Haus von Eckenberg 1788. Bei dem 
Häusertypus des ersteren liegt die Fassade im Grund des vorge- 
legten Hofes; dieser wird von Seitenflügeln und an der Straße 
von einem monumentalen Tor abgeschlossen. So Kleinköln- 
straße 18 u. a. — Für J.J.Couven sind bezeichnend die ge- 
quaderten KEcklisenen, die Fenster mit Stichbogensturz und 
ornamentalem Schlußstein und die Konzentration des dekora- 
tiven Details auf das Portal. Im Innern reich stuckierte Decken 
und Wände.‘ So namentlich Hauptstr. 35, Kleinmarschierstr. 45, 
jetzt durch Geschäftsläden leider entstellt. [Die prächtige Innen- 
einrichtung im Nürnberger Germ. Museum.] — Das durch Jak. 
Couven 1782—85 erbaute großzügige Kurhaus enthält im 
I. Stockwerk als Hauptraum den großen Ballsaal. Durch seine 
prächtige Stuckdekoration eine der schönsten rheinischen 
Innenarchitekturen. — Klassizismus: Elisenbrunnen 1822 
und Stadttheater 1821 (rest.) von J. P. Cramer, begutachtet 
von Schinkel. . 
Marktbrunnen. Bronzeguß von Meister Franz von Trier 1620, 
die Statuette Karls d. Gr. in Dinant gegossen, die Delphine Zutat 
von 1738. Hauptmannbrunnen 1825. 
Stadtbefestigung. Von der 1172 begonnenen älteren Befestigung 
fast nichts mehr erhalten. Von dem E., 13. und A. 14. Jh. an- 
gelegten zweiten Mauergürtel mit seinen 11 Toren und 22 Tür- 
men bestehen noch das Marschiertor (um 1300) und das Ponttor 
(um 1320), beide mit Brückengang und doppeltürmigem Außen- 
tor. Beide rest. Von den fortifikatorischen Türmen sind erhal- 
ten: Lavensteinchen-Turm, Pfaffen-Turm, Lange-Turm und 
Marienburg, ; 
An der Jülicher Str. Hofgut Kalkofen 1750—53 von J. J. Couven 
für den Tuchfabrikanten Wespien mit Benutzung älterer Teile. 
Suermondt-Museum, wichtig für die Holzplastik des 15. u. 16. Jh. 
ABBENDORF. Pr. Sachsen Kr. Salzwedel. [K.] 
Dorf-K. Granitziegelbau E. 15, Jh., 1sch., 3joch., 7/2 geschl., 
Kreuzgwbb.; Äußeres im 19. Jh. verdorben. — Spgot. Bild- 
werke: Flügelaltar (Maria), Christoph, Maria mit Leichnam. 
ABBENRODE. Pr. Sachsen Kr. Halberstadt. 
Dorf-K, Langgestreckte, niedrige 1sch. Anlage aus 17. Jh. — 
Schnitzaltar E. 15. Jh., in der Mitte Kreuzigung in einer 
Gruppe von 24 Figg., auf den Flügeln Passionsreliefs; das mäßige 
Werk stammt aus einer Goslarer K. — Kanzel und Orgel 
gute Schnitzwerke aus A. 18. Jh. 
ACCUM. Oldenburg. A Jever. 
Dorfi-K. 1718. Ziegelbau. Einfaches Rek. mit Flachdecke. Feines
	        
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