Magdeburg — 834 —
Weiterführung und Vollendung in verbesserter Werksteintechnik
um M. u. 2. H. 12. Jh, Statt der übrigen 10 Säulen gegliederte
achteck. Pfeiler, Ausführung des WJoches und. des WBaues in
den Formen der reifen sächs.rom. Baukunst; in der Vorhalle
rundbg. Kreuzgewölbe auf rechteck. Rippen, über der Glocken-
stube OWSatteldach, überragt von den beiden Türmen und
ihren Spitzen (diese Art des Abschlusses der WFront vorbild-
lich für Stadt und Land Magdeburg), zweiteilige Öffnungen, —
Unter dem Eindrucke des begonnenen Domneubaues . Überwöl-
bung des Inneren um 1215—80, in Chor und Vierung Kreuz-
gewölbe, in der Hauptapsis 3 Kappen, in Kreuzarmen und Mech:
sechsteilige Kreuzgewölbe, alle auf kräftigen Rippen; zu diesem
Zwecke den alten Stützen und Mauern gegliederte Dienste vor-
gelegt, zwischen denen ein schmaler Umgang auf Rundbogen-
fries; in den Abseiten gratige Kreuzgwb.; alle Glieder streng
und straff, nur im Qsch. einige ornamentierte Kapitelle, Die
Kappen des Chorgewölbes erneuert um 1500, spgot. Kragsteine
der 2 Rippen der Apsis. — Im Bogen der WVorhalle und des
Msch. Malerei, Brustbilder Christi und 4 Heiliger (Mauritius und
Genossen), aus der Zeit des frgot. Umbaues. — Instandsetzung
1890. Einbau der Orgelbühne 1907.
Klostergebäude an der NSeite der K. um M. 12. Jh.
Der Kreuzgang das vollständigste Beispiel in seiner Art,
gegen den Hof 7:9 Öffnungen; unter jedem Rundbogen 3 kleine
Bögen, getragen von Säulen und Pfeilern wechselnder Bildung;
Kreuzgewölbe mit verlaufenden Graten, auf Schalung gemauert;
der Eingang zum Hofe an der SSeite beim frgot. Umbau der K.
geschlossen mit 3 Spitzbögen auf 2 Säulen. An der OSeite
das Brunnenhaus, Grundriß kreisrd., über 4 Wand-Halbsäulen
kuppelfg. Gewölbe mit Stichkappen, die Stützen der Öffnungen
bündelfg., über dem Obergeschoß ein kegelfg, Steindach; sonst
das Obergeschoß zerstört. Im WFlügel offene Z2sch. 5j. Halle
(Sommer-Refektorium ?), bmkw, die Verwendung von antik-röm.
und byzantin, Baustücken. Zwischen Chor und SFlügel die
Sakristei, 3 Schiffe auf 6 schlanken, wechselnd gegliederten
Stützen, gratige Kreuzgewölbe, um 1200 (die Apsis des n Qsch.
abgebrochen). Im ‚NFlügel langer Saal mit Tonnengewölbe
(Remter ?), ‚darunter im Untergeschoß und Keller nochmals
Tonnengwb.; schlichter OGiebel. Im 19. Jh. zum Pädagogium
umgebaut.
Spgot. Ölberg-Kap. südl. der K., Rechteck mit Zellen-
gewölbe, SFront aus Sandstein, 2 Öffnungen unter Vorhang-
bögen, die Wandfläche gegliedert mit Architektur, 3 Standbilder,
Maria, Joseph, Nikolaus, bez. 1506. Abgebrochen 1888, die
Front aufgestellt an der Mauer des Schulhofes,
S. Sebastian-K. (kath.). Ehemals Kollegiatstift. Bruchsteinbau
mit Werksteinteilen. Rom. kreuzfg. Basl. 2, H. 12. Jh., erhalten
Teile des Asch. mit Bogen der s Nebenapsis, die Vierungspfeiler,
deren Kämpfer teils ornamentiert, teils gegliedert, der 2türmige
WBau; letzterer ehemals ohne Eingang, das oberste Geschoß