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Münster
zigungsgruppe in Stein von Gerhard Gröninger, aus des
Meisters Spätzeit, c. 1635. Im Schatz reiches rom. Vortrage-
kreuz, wohl noch 11. Jh.
Minoriten-K. (ev.), Chor und SMauer vom' Bau um 1280 mit
schmalen 2teil. Fenstern, 1383 ausgebaut. Langgestreckte, ver-
hältnismäßig sehr niedrige Hllk. Lhs, 37 L, geteilt in 8 J. Die
auf der SSeite glatten, auf der NSeite mit 4 Diensten versehenen
Rundpfll. 6 m h., Scheitel 12,4 m h. Dies System setzt sich im
isch. Chor unverändert fort, nur daß die Gwbb. auf Konsolen
sitzen, Schluß °/s. Totale L. 57 m. Der Ordensgewohnheit ge-
mäß kein Turm.
Niesing-Klst. (Augustiner-Nonnen.) Kleiner 1sch. Gwb.Bau von
1472,
Ehem, Observanten-K. (Militärwerkstatt.) Isch., erbaut 1691
bis 1698. 8 schmale Kreuzgwbb., Sg Schluß. Bmkw. Fassade in
Fr.Barock.
Peters-K. 1590—98. Der erste selbständige Kirchenbau der Je-
suiten in der rheinischen Ordensprovinz. In der gotisierenden
Tendenz mit der Jesuiten-K. in Köln zu vergleichen, doch
künstlerisch bei weitem nicht so bedeutend. Architekt Joh.
Roßkott. 3sch. Basl. ohne Qsch., über den Sschiffen Emporen.
Die Konstruktion wesentlich got., Netzgwbb. auf Konsolen mit
Birnstabrippen, die Arkk, rundbg., die starken kurzen Rundpfll.
mit got. Sockel und frei jonisierenden Kaptt. Im Lhs. 6 J., Chor
aus 1 J. + %/s, außen an den Langseiten got. Strebepfll. Flachbg.
geschl. Fenster mit spgot. Maßwerk. Ausgeprägte, und zwar
späte Renss.Formen nur an den Portalen. — Turmlose Fassade
mit großem Fenster, — Hochaltar 1599 vom münsterischen
Bildhauer Joh. Kroeß, Sandstein und Alabaster, Renss. mit Nei-
zung zum Bar. — Von 1604 die Apostelstatuen an den Pfll. des
Msch., ebenfalls von Kroeß; desgl. das Portal. — In der Sakristei
4 schöne silberne Rokokoreliquienbehälter in Tafel-
form. Dazu an der WEmpore S. Ignaz und S. Franz Xaver, —
Später, E. 17. bis A. 18. Jh. die Beichtstühle und die
Kanzel.
Servatii-K. Überg.Stil gegen M, 13. Jh. Anlage im Typus der
Dorfkirchen. Lhs. Quadr. von c. 7 m Seite. Aufbau als 3sch.
Hllk. des gebundenen Systems, Hauptstütze kreuzf, mit Eck-
säulchen, Zwischenstützen Sil., Scheiabg. spitz, Gwbb. Kreuz-
rippen mit hängendem Schlußstein, doch mit etwas niederen
Sschiffen. Raumverhältnisse relativ schlank. Spgot. Chor um
1450. — Turm (über der NWEcke), oberer Teil des Turms und
Spitze 1858. — Epit., Bock mit Grablegungsrelief von Adam
Stenelt aus Osnabrück.
Johanniter-Kap. (profanisiert). 1sch., 4 Kreuzrippengwbb., stei-
gend; die mit schönen Laubkaptt. im Charakter von c. 1300 ver-
sehenen Dienste gingen ursp. bis zur Erde. Chor später. Portal
1620. Stattliche Epitaphe von Komturen 1728 und 1748 aus
der Gröningerschen Werkstatt.