Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

873 — 
Münster 
zigungsgruppe in Stein von Gerhard Gröninger, aus des 
Meisters Spätzeit, c. 1635. Im Schatz reiches rom. Vortrage- 
kreuz, wohl noch 11. Jh. 
Minoriten-K. (ev.), Chor und SMauer vom' Bau um 1280 mit 
schmalen 2teil. Fenstern, 1383 ausgebaut. Langgestreckte, ver- 
hältnismäßig sehr niedrige Hllk. Lhs, 37 L, geteilt in 8 J. Die 
auf der SSeite glatten, auf der NSeite mit 4 Diensten versehenen 
Rundpfll. 6 m h., Scheitel 12,4 m h. Dies System setzt sich im 
isch. Chor unverändert fort, nur daß die Gwbb. auf Konsolen 
sitzen, Schluß °/s. Totale L. 57 m. Der Ordensgewohnheit ge- 
mäß kein Turm. 
Niesing-Klst. (Augustiner-Nonnen.) Kleiner 1sch. Gwb.Bau von 
1472, 
Ehem, Observanten-K. (Militärwerkstatt.) Isch., erbaut 1691 
bis 1698. 8 schmale Kreuzgwbb., Sg Schluß. Bmkw. Fassade in 
Fr.Barock. 
Peters-K. 1590—98. Der erste selbständige Kirchenbau der Je- 
suiten in der rheinischen Ordensprovinz. In der gotisierenden 
Tendenz mit der Jesuiten-K. in Köln zu vergleichen, doch 
künstlerisch bei weitem nicht so bedeutend. Architekt Joh. 
Roßkott. 3sch. Basl. ohne Qsch., über den Sschiffen Emporen. 
Die Konstruktion wesentlich got., Netzgwbb. auf Konsolen mit 
Birnstabrippen, die Arkk, rundbg., die starken kurzen Rundpfll. 
mit got. Sockel und frei jonisierenden Kaptt. Im Lhs. 6 J., Chor 
aus 1 J. + %/s, außen an den Langseiten got. Strebepfll. Flachbg. 
geschl. Fenster mit spgot. Maßwerk. Ausgeprägte, und zwar 
späte Renss.Formen nur an den Portalen. — Turmlose Fassade 
mit großem Fenster, — Hochaltar 1599 vom münsterischen 
Bildhauer Joh. Kroeß, Sandstein und Alabaster, Renss. mit Nei- 
zung zum Bar. — Von 1604 die Apostelstatuen an den Pfll. des 
Msch., ebenfalls von Kroeß; desgl. das Portal. — In der Sakristei 
4 schöne silberne Rokokoreliquienbehälter in Tafel- 
form. Dazu an der WEmpore S. Ignaz und S. Franz Xaver, — 
Später, E. 17. bis A. 18. Jh. die Beichtstühle und die 
Kanzel. 
Servatii-K. Überg.Stil gegen M, 13. Jh. Anlage im Typus der 
Dorfkirchen. Lhs. Quadr. von c. 7 m Seite. Aufbau als 3sch. 
Hllk. des gebundenen Systems, Hauptstütze kreuzf, mit Eck- 
säulchen, Zwischenstützen Sil., Scheiabg. spitz, Gwbb. Kreuz- 
rippen mit hängendem Schlußstein, doch mit etwas niederen 
Sschiffen. Raumverhältnisse relativ schlank. Spgot. Chor um 
1450. — Turm (über der NWEcke), oberer Teil des Turms und 
Spitze 1858. — Epit., Bock mit Grablegungsrelief von Adam 
Stenelt aus Osnabrück. 
Johanniter-Kap. (profanisiert). 1sch., 4 Kreuzrippengwbb., stei- 
gend; die mit schönen Laubkaptt. im Charakter von c. 1300 ver- 
sehenen Dienste gingen ursp. bis zur Erde. Chor später. Portal 
1620. Stattliche Epitaphe von Komturen 1728 und 1748 aus 
der Gröningerschen Werkstatt.
	        
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