Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

Ober 
399 — 
OBERKASSEL. RB Köln Siegkreis. 
Pfarr-K. Alt nur der rom. Chor-Turm um 1200; Apsis; massives 
Rhombendach aus sp. Ma. (vgl. die ähnlichen Turmanlagen in 
Ober- und Niederdollendorf). 
Herrenhaus erb. 1764 von einer kölnischen Patrizierfamilie (jetzt 
Fürst zur Lippe). Einfache klassizist. Ausstattung. 
OBERMARSBERG (Stadtberge). Westfalen Kr. Brilon. 
Ehem. Kloster-K. gegr. 785 an Stelle der Eresburg mit dem säch- 
sischen Heiligtum der Irminsul. Der bestehende Bau eine Hllk. 
des 13. Jh. in Überg.- und frgot. Formen. Das Mech. beträchtlich 
schmäler als die Sschiffe, wahrscheinlich Benutzung älterer rom. 
Pfl.Kerne. Die Gwbb. teils gratig, teils mit Wulstrippen und 
hängenden Schlußsteinen. 
Nikolai-Kap. 13, Jh. Übergang und frgot. Die Anlage erinnert 
an die Höhen-K. in Soest. 3sch. Hllk. von nur 2 J.  Vorsprin- 
gender gerade geschl. Hauptchor, Nebenchöre bloße Nischen 
(polyg.) in der Mauerdicke. Dem in rein rom., und zwar unge- 
wöhnlich fein und geschmackvoll behandelten Schmuckformen 
arbeitenden Meister der OTeile folgte im Sch. ein in der hessi- 
schen Schule ausgebildeter Gotiker. Er führte die mit rom. 
Basen beg. Pfll. höher hinauf, ohne die Gwb.Scheitel zu erhöhen. 
Die Form der Pfll. ist die hessische, runder Kern mit 4 Diensten 
und 4 den Diagonalen entsprechenden gestielten Konsolen. Auch 
im got. Teil das Detail von hoher Qualität. Die Fenster zeigen 
die frgot. Entwicklung in verschiedenen Phasen, wahrscheinlich 
jedoch ohne größeren Zeitabstand. Über dem polyg. w Vorbau 
‘nicht Chor im liturgischen Sinne) erhebt sich ein 8Seck. Turm; 
seine OWand sitzt auf dem Schlußstein des 1. Schiffsgwb. 3 Ein- 
gänge. Sehr prächtig (doch beschädigt) das SPortal. 
OBERNKIRCHEN. RB Kassel Kr. Schaumburg. 
Ehem. Stitts-K. Gegr. 815 (?), Neugründung 1167. Die jetzige 
K. Hallenbau des 14, Jh. mit eingebauten rom. Resten. ‘ Diese 
gestatten Rekonstruktion der Anlage des 12. Jh. als regel- 
mäßige Kreuzbasl. mit Stützenwechsel. Gut erhalten der WBanu, 
Breitanlage ungefähr wie in Fischbeck. Die Nebenräume des 
Erdgeschosses als selbständige Kap. abgeschlossen, Tonnengwb,, 
Apsıdenschluß. Darüber Nonnenempore. Oberfenster frgot. 
Das Dach in 2 Pyramiden zerlegt. — Das got. Lhs. hat 83X5 
rein quadr. Kreuzgwbb. auf Bock. Pfll., Breitproportionen. 
Außen an jeder Langseite 5 Giebel. Das Innere 1898 gründlich 
rest. — Hochaltar. Unversehrtes Reliquiensepulkrum mit 
Weiheurkunde 1496; die Schnitzbilder des Schreins geben 
figurenreiche Passionsszenen, provinzielle Arbeit unter nieder- 
ländischem Einfluß; auf den gemalten Flügeln die hl. Sippe. 
Ein zweiter kleinerer Altar auf dem Frauenchor, A. 16. Jh., 
beschädigt, interessantes gesticktes Antependium. Spgot. 
Beichtstuhl und Singepult. Kleines Marmor- 
epitaph 1665, von guter Qualität. Glocke 1480. Grab- 
steine in großer Zahl, meist heraldisch; die ikonischen nicht 
bedeutend.
	        
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