Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Paderborn 
aus dem Tenor, es ist eine rohe Arbeit in Holz (etwa Gnaden- 
bild?). Am Mittelpfosten Standbild der Muttergottes, das große 
Kind streichelt ihr das Kinn. Am Gewände je 3 Apostel, an 
der Biegung ein Bischof und eine weibliche Heilige, 2 hölzerne 
Bischöfe an den Türflügeln. Alle Nimben mit Muschelornament. 
Im Unterschied vom anordnenden Architekten und seinem Or- 
namentplastiker werden die Bildhauer der Statuen von der 
neuen französischen Kunst wahrscheinlich nur mittelbare Kunde 
gehabt haben; statuarische Gemessenheit wird mit Starrheit 
verwechselt, in der Gewandung mischt sich ein lebloser 
Schematismus mit malerisch barocker Tendenz, — b) Am 
SGiebel des OTransepts 2 thronende Bischöfe, rohe 
Dekorationsfigg. aus 2. H. 13. Jh.(?). An derselben Fassade 
unten eingemauert 2 Streifen Hochreliefs, oben Geschichten aus 
dem Leben Jesu, unten die klugen und törichten Jungfrauen, 
über jedem Streifen. eine Folge von Baldachinen, zwischen 
denen sich Szenen aus der Tierfabel abspielen, Blattwerk natu- 
ralistisch; wohl nur Fragment einer größeren Dekoration, die 
für einen andern Platz bestimmt gewesen sein dürfte, die Be- 
handlung der kleinen Figg. nicht ohne Zierlichkeit, Entstehungs- 
zeit E. 13. Jh. Am no Qsch. ein rauchfaßschwingender Jüng- 
ling. — c) An den Pfll. des Lhs. die 12 Apostel von Heinrich 
Gröninger 1608 und 12 kleinere ungleich bessere Apostelfigg. 
an der steinernen Taufsteinschranke im n Ssch. Von dem- 
selben der kolossale steinerne S. Christoph im no Qsch., bez, 
1619. — d) Über verschiedene Punkte des Doms zerstreut ein- 
zelne, aus ihrem alten Zusammenhange gerissene Bildwerke: ein 
rom. Kruzifix, eine rom, Sitzmadonna; eine spgot. Doppel- 
madonna; ein Dreikönigsrelief, Alabaster, englische Arbeit um 
1360, vgl. die ähnliche in Bottenbroich; 6 prachtvolle über- 
lebensgroße Barockfigg. des Antwerpeners Ludovicus Willem- 
sen E. 17. Jh., ehemals den Hochaltar schmückend, jetzt auf 
dem Treppenaufgang zum Chor und in der Krypta. Flügel- 
altar. Jüngstes Gericht, 8 Szenen aus der Geschichte der hl. 
Margarethe und 5 Szenen aus der Geschichte Christi von Gert 
van Lon aus Geseke im Sitzungssaal des Domkapitels. 
Grabdenkmäler. Im Chor: spgot. Wandsarkophag des 
Bischofs Rotho + 1051, das 1399 der Dompropst Heinrich v. 
Büren hat errichten lassen. Wandgrab des B. Dietrich v. 
Fürstenberg + 1618 von Heinrich Gröninger, riesengroß und 
wüst prunkvoll. Epit. v. d. Reck 1630. — Im n Kreuzarm 
großes Wandgrab des Bischofs W,. A. v. Asseburg +} 1785. — 
An den Vierungspfll.: 3 gravierte Platten teils ganz aus Messing, 
teils auf Stein montiert: B. Bernhard V. 1341, B. Heinrich v. 
Spiegel + 1380, B. Rupert v. Berg 7 1394; in Reliefguß auf 
Steingrund B. Rembert v. Kerssenbrock + 1560, (Vom selben 
Meister im Dom zu Münster Bronzedenkmal des B. Johann v. 
Hoya 1 1574.) — In der Brigitten-Kap. Epit. H. v. Meschede 
1589, früheste Arbeit Heinrich Gröningers. Große Zahl im 
Kreuzgang; von H. Gröninger rühren her: Epit. Gisbert v. 
Budden 1595, Winkelhausen und Koppel (Verspottung Christi)
	        
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