Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

Zerbst 
1477. — Wandgrab des Fürsten Johann Il, von Ludwig 
Binder 1556, Sandstein. Zahlreiche Grabsteine, der älteste 1432. 
S. Bartholomäi-K. Vom sprom. 1215 gew. Bau noch erhalten 
das Granitmauerwerk des n Kreuzarmes mit reichem Sandstein- 
portal. Der lange rck. Chor frgot., nachdem die K. 1300 zur 
Stift-K. erhoben. Die 3sch. Hllk. spgot., die niedrigen Netz- 
gwbb. auf Rundpfil. und das Äußere voll. nach M. 16. Jh. — 
Noch viele alte Ausstattungsstücke und Grabmäler. 
Spgot. Sakramentschrein. Kanzel geschnitzt und bemalt 1579, 
mit Zusätzen 1697. Taufkessel gegossen 1579 von H. Töpfer 
d. J.. Grabstein des Thilo von Zerbst + 1350, Zeichnung ein- 
gegraben. Epitaph des Fürsten Johann 7 1672, Alabaster und 
farbiger Marmor. Fürstenchor trefflich geschnitzt um 1700. — 
DerGlockenturm, vermutlich zur Verteidigung erbaut, steht 
irei in NO von der K.: die Schallöffnungen um 1300, die 4 Giebel 
M. 16. Jh. 
S. Marien-K., Pfarr-K. der Vorstadt Ankuhn, ehem. 3sch. sprom. 
Basl.ı, von welcher nur noch das Msch. erhalten; Chor spgot. 
3seit. geschl. mit Kreuzgwbb. Über der WSeite Dachreiter 1701. 
Barfüßer-Kist. S. Johannis, seit der Aufhebung Gymnasium. Die 
langgestreckte K., bestehend aus Schiff und rck. Chor, frgot. 
um 1250, die unteren Teile aus Granitquadern, die oberen aus 
Ziegeln; am WEnde der NSeite schönes Portal aus Sandstein im 
Übergangstile. Im 15. Jh. als spgot. Ziegelbau mit Sandstein- 
teilen erneuert; arg verdorben, — An der SSeite das Kloster 
aus 2, H. 13 Jh., um einen größeren und einen kleineren Kreuz- 
gang, Kreuzgewölbe auf kräftigen Ziegelrippen. — Grab- 
steine, im Kloster aufgestellt: Sophie von Barby + 1276, Stif- 
terin des Klist., Wappen, im 15. Jh. gefertigt; Asmus Moritz 
7 1520, Gestalt in Fiachrelief. 
Dreifaltigkeits-K. (luth.). Putzbau 1683—96 von Corn, Ryck- 
waert, griech. Kreuz mit Kreuzgwbb., über dem Mittelraum 
hohes Zeltdach, die Flügel unter Giebeln klassischer Art, ge- 
räumige Verhältnisse und treffliche Ausstattung. . 
Herzogl. Schloß. Der ma. Bau, von rundlicher Anlage, lag ab- 
gesondert von der Stadt, mit deren Befestigung verbunden. 
Barocker Neubau beg. 1681 nach Entwurf des Cornelius Kyck- 
waert (+ 1693), Putzbau von 3 Flügeln, 3 Geschosse hoch, das 
Äußere schlicht; das Erdgeschoß zumeist gewölbt, in den beiden 
oberen Geschossen flache Decken. Der innere Ausbau von 
Johann Simoneiti (* 1716), in manchen Teilen prächtig, der 
große Saal 1696. Im WFlügel die 1719 geweihte Kapelle, von 
korinth. Säulen in 3 Schiffe geteilt, hinter den Säulen die Em- 
pore; Altar, Kanzel und Orgel vereinigt; vorzüglicher Stuck- 
zierat. Saal und Kapelle reichen durch die 2 Öbergeschosse, 
nach außen nicht hervorgehoben. Das Risalit der mittleren 
Treppe nebst Turm 1722, in Werkstein reich gegliedert. Ausbau 
des OFlügels Rokoko um 1750. Als Landesmuseum eingerichtet 
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