Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Brauweiler 
ringer als die jetzige. Davon erhalten die 1,25 m starken Um- 
fassungsmauern mit Rundnischen, vergleichbar denen im 
Münster zu Essen; ferner die 3 Pfl.Paare des Lhs.; das 4. bildet 
den Kern der jetzigen Vierungspfll.; das 5. Paar im 13. Jh. aus- 
gebrochen. Nicht mehr zu erklären, weshalb die Pfl.Achsen zu 
den Nischen in keinem normalen Verhältnis stehen. Deshalb 
die Gwbb. der Sschiffe aus dem rechten Winkel verschoben. Sie 
wurden schon im 13. Jh. mit Birnstabrippen erneuert. Die jetzi- 
gen Gwbb. des Msch. von 1514; bei dieser Gelegenheit die Fenster 
des 12. Jh. erweitert. Aus 12. Jh. die zwischen dem Arkaden- 
gesims und den Oberfenstern eingeschaltete blinde Arkatur mit 
nischenartiger Vertiefung der Felder; gar nicht zu verstehen die 
schlanke Sl., die zwischen den Fenstern bis zum Scheitel des 
Schildbg, aufsteigt. — Qsch. und Chor haben hochbusige Grat- 
gwbb. auf Eckdiensten mit Knospenkappt. Die Apsis, deren 
Halbkuppel sich ohne Vermittlung eines Triumphbg. an das 
Chorhaus anschließt, hat 2geschossig aufgelöste Wände wie die 
Kölner Kirchen dieser Zeit. Nebenchöre. Die Kreuzflügel nur 
bis zur Fluchtlinie der Sschiffe. — Im Scheitel der Apsis Durch- 
blick in die niedrige rck. Bernardus-Kap. — Krypta 1200 um- 
gebaut, aber einzelne Teile (Würfelkaptt.) von 1050 vernutzt. — 
Außenbau. Der in der Breite des Msch. vorspringende W- 
Turm erreicht eine für die Zeit seiner Entstehung ungewöhnliche 
Höhe; sie ist gleich der Längenausdehnung der K, des 11. Jh. 
5 Geschosse, die 3 unteren mit Blenden, die 2 oberen mit jeder- 
seits 3 gekuppelten Schallöffnungen. Schlanke 4seit. Neben- 
türme von gleicher Höhe, unten mit dem Hauptturm ver- 
wachsen, vom 38. Geschoß ab frei. Der spitze Helm von 1629, 
Der 8seit. Vierungs-Turm und die über den Enden der Neben- 
chöre stehenden ÖTürme sind neu, entsprechen aber denen der 
ursp. Absicht. — Unter den Portalen ist durch Bewahrung alter- 
tümlicher Züge von besonderem Interesse das innere WPortal. 
Ausstattung. Formenreiche rom. Chorschranken 
unter der Vierung. Chorgestühlum 1700. Orgelbühne 
1768, Wirkungsvolle Beichtstühle 1724, — Hochaltar; 
rom. Mensa alt bemalt, Ziborium neu. Der Antoniusaltar 
von 1552 und Michaelsaltar von 1561 geben interessante 
Lösungen im Sinne der FrRenss.; beide aus Sandstein und im 
3teil. Aufbau (Sockel, Hauptgeschoß mit mageren Pilastern, 
Attika) einander ähnlich, die Hand des Bildhauers am ersten be- 
deutend besser. Marienaltar; rom. Aufsatztafel mit 
moderner Umrahmung, 2,22 cm br., 160 cm h., Maria thronend, zu 
den Seiten auf stilisierten Wolken je 2 stehende Heilige; den 
Reliefs zu Gustorf, Andernach, Köln S. Maria im Kapitol und 
S. Cäcilia stilistisch verwandt, aber geringer; die neue Poly- 
chromierung erschwert das Verständnis der Form. Grab- 
mäler von Äbten 1438, 1458. Die Stiftertumba im s Neben- 
chor (von A. 18. Jh.) stand früher frei im Hauptchor. Gravierte 
Messingplatte des Abtes Adam v. Herzogenrath 1483, 
Wanderäber der Äbte M. Franken 1722, E. Schmitz 1731.
	        
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