Full text: Nordwestdeutschland (Band 5)

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Bremen 
drohte, wurde an jener Seite eine Stützmauer bis zum Haupt- 
gesimse hinaufgeführt. Das Innere, eine Reihe von Speicher- 
böden, umgebaut. 
Kornhaus (Langenstraße). 1591 unter Mitwirkung oder von 
Lüder von Bentheim erbaut in ähnlichen Stilformen wie die 
Stadtwage, aber einfacher. 4 Hauptgeschosse, 5 Giebelgeschosse. 
Kein Hauptportal. Im Giebel keine Pilaster, in der Backstein- 
mauer keine Sandsteinstreifen. Die Fenster mit ähnlichen Be- 
krönungen wie die Stadtwage, niedriger und breiter, ohne 
Pfostenteilung. 
Wohnhäuser. Ein vereinzeltes kleines got. Privathaus, Back- 
stein, mit 3 Blenden im geradlinig begrenzten Seck. Giebel hin- 
term Schütting. — 2 Fr.Renss.Häuser mit Lisenenstellung im 
Giebel, dessen Staffeln halbrd. Aufsätze tragen, an der Wacht- 
straße 29 und 33. — Spätere Formen des Renss.Stils, ähnlich der 
Stadtwage und dem Kornhause, z. B. an den Häusern Martini- 
straße 35, an der Schlachte 6 und 20, Sögestraße 35, Langen- 
straße 124, Ostertorstraße 36. Alle durch Umbauten des Innern 
und der unteren Stockwerke verändert. — In den Barockformen, 
die zuerst an der Balustrade der Rathausarkk. auftreten, das 
sog. Essighaus, Langenstraße 12, erbaut. Datiert 1618. 
Überreich ornamentierte, durch SIl. gegliederte Sandsteinfassade 
mit 2 später errichteten Ausluchten (Erkervorbauten) neben dem 
Portal. Die Giebelgeschosse in derberen Formen offenbar von 
einem andern Meister als die unteren Teile der Fassade ent- 
worfen. Das Innere 1896 durch Albert Dunckel rest. — Etwas 
später die verwandte Fassade Langenstraße 16 mit Pilaster- 
stellungen in den Geschossen. Eine früher vorhandene Auslucht 
links neben dem Portal entfernt. — Unter den Giebelfassaden 
des 17. Jh. ferner hervorzuheben: Am Markt 16, Langen- 
straße 112, Martinistraße 25, Aus dem 18. Jh. besonders schöne 
Ausluchten Langenstraße 70 und 121. 
Der Roland. Das größte und bedeutendste der erhaltenen Ro- 
landsbilder, auf dem Markt, dem Dom zugewendet, vor der 
Fassade des Rathauses.‘ Das gegenwärtige Standbild wurde 
1404 vermutlich nach dem Vorbild einer älteren, in Verbindung 
mit dem früheren Rathaus, aufgestellten Holzfig. errichtet. Ursp. 
wohl an dem früheren Rathause, möglicherweise aber auch gleich 
an seinem jetzigen Platze errichtet. Material: Elmkalkstein, 
ursp. bemalt. Der Pfll. hinter der Fig. und dessen Bekrönung 
aus Obernkirchner Sandstein, wiederholt erneuert und teilweise 
ausgebessert. Der Schild mit einer die Freiheit der Stadt be- 
tonenden Inschr. eine spätere Zutat, vermutlich aus dem 
Jahre 1512, 
Das Steinerne Kreuz. Ein mit dem Reliefbilde des Gekreuzigten 
und einem Bildnisse des Bürgermeisters Vasmer geschmücktes 
Erinnerungskreuz an den am 20. Juni 1430 an dieser Stelle hin- 
gerichteten Bürgermeister Johann Vasmer. Ehemals vor den 
Toren der Stadt, jetzt an der danach benannten Straße.
	        
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