Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

838 Gesetze der chemischen Verbindung. Verbindungsgewichte. 
Prozente Sauerstoff, und so durchgehends in der ganzen Reihe 
von Elementen. Diese Thatsachen wurden festgestellt durch 
die vereinten Bemühungen einer grossen Anzahl von Chemi- 
kern, durch Untersuchungen, welche viele Jahre in Anspruch 
nahmen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind von grösster 
Wichtigkeit. Sie lassen sich zusammenfassen in dem allge- 
meinen Satze : 
Chemische Vorgänge vollziehen sich stets 
zwischen bestimmten Gewichtsmengen von 
Substanzen. 
Diesen Satz bezeichnet man als das Gesetz der bestimm- 
ten Gewichtsverhältnisse oder der konstanten Proportionen. 
Er ist. einfach ein Ausdruck dessen, was wir mit Recht als 
eine Wahrheit ansehen, weil jede Thatsache, die uns in Hin- 
sicht auf chemische Verbindungen bekannt ist, sich damit 
in Uebereinstimmung befindet. Dieses Gesetz drückt dem? 
nach nur aus, was wir durch das Studium chemischer That“ 
sachen erkannt haben. Man muss sich dabei aber bewusst 
bleiben, dass auch dieses Gesetz, gleich anderen Naturgesetzen, 
niemals als absolut wahr bewiesen werden kann, da wir nicht 
im Stande sind, jeden einzelnen Fall, auf den das Gesetz An- 
wendung findet, zu untersuchen. Wenn wir aber nach ge- 
nauer Prüfung einer grossen Zahl von Einzelfällen finden, 
dass das Gesetz sich in allen diesen als richtig erwiesen hat, 
so sind wir zu der weitergehenden Annahme berechtigt, dass 
es in allen Fällen von Giltigkeit ist. Wissen wir, ob der 
Satz, dass alle Körper Anziehung auf einander ausüben, ab- 
solut wahr ist? Gewiss nicht. Aber wir wissen, dass er für 
alle Körper gilt, die unserer Beobachtung zugänglich sind, 
und haben daher allen Grund zu der Annahme, dass er auf 
alle Körper ausgedehnt werden darf. 
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Verbindungsgewichte der Elemente. Die Gewichts- 
verhältnisse, nach denen sich die Körper chemisch verbinden.
	        
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