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Vorwort.
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weise keine systematische ist. Der Schüler lernt hier etwas vom
Sauerstoff, Wasserstoff oder Stickstoff, dort etwas vom Kalium,
Calcium u. s. w., ob aber zwischen den zahlreichen Gegenständen
seines Studiums ein Zusammenhang besteht, das herauszufinden
bleibt seinem eigenen Spürsinn überlassen. Unleugbar stellen sich
einer rein wissenschaftlichen Behandlung der Chemie in einem für
Anfänger bestimmten Buche grosse Hindernisse entgegen, die Dar-
stellung kann aber nach meiner Ansicht wissenschaftlicher, als
dies gewöhnlich der Fall ist, gehalten und dabei dem Schüler das
Verständnis gleichwohl erleichtert werden. Vorliegendes Buch ist
ein Versuch in dieser Richtung.
Zwei Fehler sind es, die beim chemischen Unterricht vor-
wiegend begangen werden. Einmal werden die tiefsten Theorien
dieser Wissenschaft häufig schon abgehandelt, ehe noch der
Schüler die erforderliche Vorbereitung erlangt hat; sie vermögen
ihm daher nur geringes Interesse einzuflössen, er lernt sie wohl
dem Wortlaute nach kennen, aber er hat kein eigentliches Ver-
ständnis für- sie.
Sodann lässt man. den Schüler Versuche anstellen, ohne ihm
klar zu machen, weshalb sie ausgeführt werden und was sie ihn
lehren sollen. So kann es denn kommen, dass er schliesslich
zwischen dem Gegenstande seines Lehrbuches und seinen Arbeiten
im Laboratorium wenig oder gar keinen Zusammenhang mehr
erkennt.
Nun sollte aber das Ziel eines jeden wissenschaftlichen Un-
terrichts in erster Linie die Ausbildung und Angewöhnung einer
wissenschaftlichen Art des Denkens sein. Dies kann weder durch
ein ausschliessliches Studium der Theorien, noch durch planloses
Experimentieren erreicht werden, sondern nur durch systema-
tisches Studium der Erscheinungen und eine klare Einsicht in
ihren Zusammenhang mit den "Theorien, Man beschränke sich
daher im Anfang auf eine wissenschaftlich gehaltene Behandlung
des Thatsächlichen und lasse erst nach und nach Betrachtungen
theoretischer Natur einfliessen, und zwar sind diese in einem ele-
mentaren Lehrbuche meines Dafürhaltens in bestimmter Weise
den Thatsachen unterzuordnen und als von diesen abhängig dar-
zustellen.
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