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Atomgewichte.
aufgestellt wurde, die einfachste Annahme ist, welche man
sich hinsichtlich der Konstitution der Materie bilden kann,
um aus ihr die Gesetze der festen und multiplen Propor-
tionen zu erklären. Die bisher als Verbindungsgewichte be-
zeichneten relativen Gewichtsmengen der Elemente sind zu-
folge dieser Theorie die relativen Gewichte der Atome oder
die Atomgewichte. Die Symbole der Elemente, deren wir uns
zur Bezeichnung der Verbindungsgewichte bedienen, stellen
nunmehr die Atome der Elemente dar. So bezeichnet H ein
Atom Wasserstoff, O0 ein Atom Sauerstoff, Cl ein Atom Chlor
u. s. w. Die Verbindungsgewichte dieser Elemente, wie sie
sich durch Analyse ihrer Verbindungen ergeben haben, sind
H == 1,0 = 15,96 und CI = 35,37; das_heisst, mıt Hilfe
dieser Zahlen können wir stets die relativen Mengen der
Elemente, welche in ihren Verbindungen enthalten sind. in
einfacher Weise zum Ausdruck bringen.
Nun enthält die Chlorwasserstoffsäure Wasserstoff und
Chlor im Verhältnis von 1 Gewichtsteil Wasserstoff auf 35,37
Gewichtsteile Chlor. Hieraus schliesst man, unter der An-
nahme, dass im Chlorwasserstoff je ein Atom Wasserstoff
mit einem Atom Chlor verbunden ist, dass das Gewicht eines
Atoms Wasserstoff zu demjenigen eines Atoms Chlor sich
verhält wie 1: 35,37. Da der Wasserstoff in relativ klei-
nerer Menge in Verbindungen eintritt als jedes andere be-
kannte Element, so hat man sein Verbindungs- oder Atom-
gewicht als Einheit angenommen und alle übrigen darauf
bezogen. Wenn wir sagen, das Atomgewicht des Sauerstoffs
seı 15,96 und das des Chlors 35,37, so drücken wir damit
aus, dass das Atom Sauerstoff 15,96 mal und das Atom Chlor
35,97 mal schwerer ist als das Wasserstoffatom. Wir könn-
ten. die Atomgewichte auf jede andere Einheit beziehen, aber
das Wasserstoffatom ist als das leichteste am geeignetsten.
Man hat z. B. längere Zeit das Atomgewicht des Sauer-
stoffs = 100 gesetzt und die Atomgewichte der übrigen Ele-
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