106 Erhitzen von Kaliumchlorat.
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sein, so wird der Versuch wiederholt. Je sorgfältiger dies geschieht,
um so näher werden die Resultate mit obiger Gleichung überein-
stimmen.
Dar
In Versuch 16 (S. 28) wurde eine Thatsache beobachtet,
der in der Gleichung KCl0s=KC1+30 nicht Rechnung ge-
tragen ist. Es zeigte sich, dass das Gas in zwei Partien ab-
gegeben wurde: zuerst entwich ein Teil bei verhältnismässig
niederer Temperatur und dann kam eine grössere Menge bei
gesteigerter Hitze. Hätte man das Gas, das in der ersten
Phase dieser Zersetzung entwich, gemessen, so würde sich
ergeben haben, dass es nur ein Drittel der bei der voll-
ständigen Zersetzung erhaltenen Gesamtmenge beträgt. Wäre
ferner die im Kolben zurückbleibende feste Masse in geeig-
neter Weise untersucht worden, so würde sich ergeben haben,
dass sie aus zwei Körpern besteht, von denen der eine Ka-
liumchlorid , KCl1, der andere aber eine Verbindung ist, die
noch mehr Sauerstoff enthält, als das Kaliumchlorat. Dieser
letztere Stoff ist Kaliumperchlorat, KClO:«. Es hätte sich
ferner ergeben, dass die relativen Mengen. der beiden Stoffe
den Gewichtsverhältnissen entsprechen, wie sie durch die For-
meln KCl und KCl10O4 ausgedrückt werden, d. h. es hätten
sich 39,03 + 35,37 = 74,40 Teile Kaliumchlorid auf je 39,03
+ 35,37 + 4 X 15,96 = 138,24 Teile Kaliumperchlorat ergeben.
Die nachstehende Gleichung bringt diese Thatsachen zum Aus-
druck: 2KCl0s = KCI + KClO: + 20.
Die Zahl 2 vor der Formel des Kaliumchlorids gilt als Mul-
tiplikator der ganzen Formel desselben, so dass die quanti-
tativen_ Verhältnisse sich folgendermassen darstellen:
2KC1Os = Kl. + KC1O04
2(39,03+35,37 + 47,88) 39,03 + 35,37 39,03 +35,37+ 63,54
"244.56 74.40 138,24
s 20
2x 15,96
3199.