120
Eigenschaften des Chlors.
Die Gasleitungsröhre muss nahe-
zu auf den Boden des Aufsammel-.
gefässes hinunter reichen. Dieses
letztere sollte trocken sein und
seine Mündung mit einem Stück
Papier bedeckt gehalten werden,
um das Wegführen von Chlor durch
Luftströmungen möglichst zu ver-
hüten. An der Farbe lässt sich
leicht erkennen, wann die Fla-
schen mit dem Gase gefüllt sind,
Man füllt sechs bis acht trockene
Cylinder oder Flaschen mit Chlor an.
1) In eines. der mit Chlor ge-
füllten Gefässe bringt man etwas
fein gepulvertes Antimon. Die
beiden Elemente verbinden sich sofort unter Lichterscheinung zu An-
timontrichlorid, SbCl:.
ig. 29.
)
[In welcher Hinsicht gleicht dieser Versuch dem früheren, in
welchem Eisen im Sauerstoff verbrannt wurde? Worin unterscheiden
sich beide ?]
2) In eine zweite Flasche bringt man einige Stücke erhitztes
dünnes Kupferblech. Die Vereinigung des Metalles mit Chlor erfolgt
unter Licht- und Wärmeentwickelung.
3) In ein drittes Gefäss wird ein mit KEisentinte beschriebenes
Papier, einige Blumen und Stücke von gefärbtem Kattun gebracht.
Die Farben werden zum grössten Teile zerstört, vorausgesetzt. dass
die Stoffe feucht sind.
4) In ein viertes Glas wirft man ein trockenes Stück von dem-
selben Kattun, wie er im vorstehenden Versuche verwendet wurde:
Das trockene Stück wird nicht gebleicht. wohl aber ein befeuchtetes.
Eigenschaften des Chlors. Chlor ist ein. grüngelbes
Gas, wovon auch sein Name abgeleitet ist. Es besitzt einen
unangenehmen Geruch und bewirkt in den Luftwegen der
Nase und der Kehle Reizung und Entzündung, einen dem
heftigen Schnupfen ähnlichen Zustand hervorrufend. In kon-
zentrierter Form, d. h. nicht mit viel Luft verdünnt, ein-
geatmet wirkt es tötlich. Es hat das spezifische Gewicht