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Zehntes Kapitel.
Verbindungen vonsStickstoff mit Wasserstoff und
Sauerstoff.
Allgemeine Bedingungen für die Bildung der ein-
facheren Stickstoffverbindungen. — Wir sahen, dass der
Stickstoff ein träges (inaktives) Element ist, weil er nur
wenig Neigung zeigt, sich mit anderen Elementen zu ver-
binden. Es gelingt gleichwohl leicht, Verbindungen des
Stickstoffs mit gewissen anderen Elementen zu erhalten und
unter diesen Verbindungen sind einige, welche er mit Wasser-
stoff und Sauerstoff bildet, von der grössten Wichtigkeit.
Erhitzt man eine Verbindung, welche neben Kohlenstoff
und Wasserstoff auch Stickstoff enthält, in einem verschlos-
senen Gefässe, so dass die Luft keinen Zutritt hat und die
Substanz daher nicht verbrennen kann, so entweicht der
Stickstoff nicht als solcher, sondern in Verbindung mit Was-
serstoff als Ammoniak. Fast alle tierischen Stoffe enthalten
Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff und viele
derselben liefern beim Erhitzen Ammoniak. Aehnlich geben
die Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff enthaltenden Stoffe
beim Erhitzen, auch wenn sie völlig trocken waren, den
Sauerstoff in Verbindung mit Wasserstoff als Wasser ab.
Manche tierische Stoffe liefern auch schon bei der freiwil-
ligen Zersetzung an der Luft und in niederer Temperatur Am-
moniak. Die zur Bereitung von Leuchtgas dienende Steinkohle
enthält gleichfalls etwas Stickstoff und Wasserstoff chemisch
gebunden und gibt sie beim Erhitzen als Ammoniak ab.
Erleiden tierische Stoffe bei Gegenwart einer Base eine