Eigenschaften des Ammoniaks. 161 
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Gasleitungsröhre schiebt, weil das Ammoniak: viel leichter ist, als die 
Luft. Da es sich sehr reichlich in Wasser löst, kann es nicht über 
Wasser aufgefangen werden. In das aufgesammelte Gas bringt man 
ainen brennenden Holzspan oder eine Kerze. Das Ammoniak ver- 
brennt nicht an der Luft, noch vermag es die Verbrennung zu unter- 
halten, die Flamme wird also rasch erlöschen. Beim Arbeiten mit 
Ammoniak muss man sich hüten, irgend erhebliche Mengen des Gases 
ainzuatmen. Hat man eine genügende Anzahl von Cylindern gefüllt, 
am die Haupteigenschaften des Gases damit zeigen zu können, so 
stellt man die Verbindung mit den Absorptionsflaschen wieder her 
und lässt das Gas _in diese gehen, solange die Entwickelung andauert. 
Eigenschaften des Ammoniaks. Aus den Beobacht- 
ıngen während dieses Versuches wissen wir, dass Ammoniak 
ein farbloses durchsichtiges Gas von durchdringendem eigentüm- 
lichem Geruche ist. In konzentrierter Form bewirkt es Er- 
stickungsanfälle. Sein spezifisches Gewicht ist 0,586, es ist 
also etwas mehr als halb so schwer, als die Luft. Durch 
Druck und Abkühlung kann es leicht zu einer farblosen 
Flüssigkeit verdichtet werden, die bei Aufhebung des Druckes 
wieder in den Gaszustand zurückgeht. Hierzu bedarf sie 
Wärme, welche sie ihrer Umgebung entzieht. Von diesem 
Verhalten macht man bei der Bereitung künstlichen Eises 
mittels der Carr&schen Eismaschine Anwendung. 
Ammoniak brennt zwar nicht an der Luft, aber es brennt 
im Sauerstoff. Von Wasser wird es in grossen Mengen auf- 
genommen ; ein Raumteil Wasser löst bei gewöhnlicher Tem- 
peratur etwa 600 Raumteile und _bei 0° rund 1000 Raum- 
teile Ammoniakgas. 
[Aufgabe. — Wenn ein Liter Luft bei 0° 1,293 g wiegt und 
das spezifische Gewicht des Ammoniakgases 0,586 ist, wieviel wird 
ein Liter Wasser an Gewicht zunehmen, wenn es bei 0° mit Am- 
moniak gesätfigt wird?] 
Die Auflösung von Ammoniak in Wasser wird gewöhn- 
lich schlechtweg „Ammoniak“ oder auch „Salmiakgeist“ ge- 
nannt. Sie hat den Geruch des Gases: beim Sieden verliert 
Remsen, Einleitung in das Studium der Chemie, 2. Aufl. 11