204 Darstellung des Kohlendioxydes.
ist durch Zersetzung eines Karbonates mit einer Säure. Alle
Karbonate liefern beim Uebergiessen mit einer Säure unter
Aufbrausen dieses Gas.
Versuch 92. In vier Reagenzgläser gibt man je etwas ver-
dünnte Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und Essigsäure zu ein
wenig Natriumkarbonat. Man lässt das entweichende Gas erst durch
Kalkwasser gehen (s. Fig. 42, S. 195) und führt hierauf in den oberen
Teil des Entwickelungsgefässes einen brennenden Holzspan ein. Die
gleichen Versuche werden mit etwas Marmor ausgeführt.
Vergleichung dieser Zersetzung mit anderen ähn-
lichen Vorgängen. Die Zersetzung der Karbonate, also der
Salze der Kohlensäure, durch eine andere Säure ist ein ana-
loger Vorgang, wie die Abscheidung der Salpetersäure aus
einem Nitrate oder der Chlorwasserstoffsäure aus Natrium-
chlorid durch Schwefelsäure. Auch hier nimmt die stärkere
Säure das Metall für sich und gibt ihren Wasserstoff dafür
ab. Da die Kohlensäure die schwächste Säure ist, wird sie
durch alle anderen Säuren aus ihren Salzen "ausgetrieben.
Gibt man eine Säure, etwa Salzsäure , zu einem Karbonate,
wie Natriumkarbonat , so besteht die erste Einwirkung in
einem Umtausche des Wasserstoffs der Säure gegen das
Metall des Karbonates:
Na2COs + 2HC1 = 2NaCl + H.COs.
Wird Schwefelsäure statt der Salzsäure verwendet, so ist die
Reaktion entsprechend:
Na2COs + H2SO0O4 = Na2SO: + H2COs. .
Diese Reaktion ist analog jener, welche sich bei der
Darstellung der Salpetersäure aus Natriumnitrat und Schwe-
felsäure abspielte:
2NaNOs + H2SO: = Na2SO: + 23HNO:.
Die Kohlensäure ist aber eine unbeständige Verbindung,
welche, sobald sie aus ihren Salzen in Freiheit gesetzt wird,
in Wasser und das gasförmige Kohlendioxyd zerfällt:
H2COs — H2ıO + CO.
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