212 Kohlensäure und Karbonate.
ist wahrscheinlich, dass diese Säure in der wässerigen Lösung
des Kohlendioxyds enthalten ist, aber sie ist so unbeständig,
dass sie sich äusserst leicht in ihr Anhydrid, d. h. Kohlen-
dioxyd, und Wasser zersetzt:
H2COs = H2O + CO»s.
Wirkt Kohlendioxyd auf_eine_Base ein, so bildet sich
ein Salz. So ist die Einwirkung des Gases auf Kalium-
hydroxyd oder Calciumhydroxyd die folgende:
2KOH + CO2 = K2:COs + H:O;
Ca(OH): 4: 002 2 Ca00s 4: IkQ.
Mit der Säure würde dagegen die Reaktion nach fol-
genden Gleichungen verlaufen:
2KOH + H2COs = K2CO3 + 2H20;
Ca(OH)2 + H2COs = CaCOs + 2H20.
Das Ergebnis ist also in beiden Fällen das gleiche, nur
dass im letzteren Falle doppelt soviel Wasser entsteht.
Versuch 94. In eine Lösung von Aetzkali wird Kohlendioxyd
eingeleitet, bis das Gas nicht mehr aufgenommen wird. Zu einer
Probe dieser Lösung fügt man etwas Säure und überzeugt sich, dass
das entweichende Gas Kohlendioxyd ist. Man schreibe die Gleichungen
nieder, durch welche die Einwirkung des Kohlendioxyds auf das Ka-
liumhydroxyd und die Einwirkung einer Säure (beispielsweise Chlor-
wasserstoffsäure) auf das entstandene Salz veranschaulicht wird. (Wo-
durch lässt sich das entweichende Gas als Kohlendioxyd erkennen ?)
Versuch 95. Man leitet Kohlendioxyd in 50 bis 100 cc klares
Kalkwasser ein und filtriert die entstandene weisse, unlösliche Sub-
stanz ab. Man übergiesst sie mit etwas Säure. (Wodurch gibt sie
sich als ein Karbonat zu erkennen? Wie kann man eine Lösung von
Aetzkali und Kalkwasser leicht von einander unterscheiden ?)
alle
rt
Auflösung von Calciumkarbonat in kohlensäurehal-
tigem Wasser. Wenn auch, wie wir gesehen haben, beim
Einleiten von Kohlendioxyd in Kalkwasser zunächst ein Nie-
derschlag von Calciumkarbonat entsteht, so löst sich dieser
bei länger fortgesetztem Durchleiten des Gases doch wieder
auf, so dass die Lösung schliesslich wieder klar wird. Wasser