Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Avogadro’s Hypothese. 
in Beispiel wird die Art ihrer Anwendung und der aus 
ihr_abgeleiteten Schlüsse am besten verständlich machen. 
Die Gewichte gleicher Raumteile von Gasen oder Däm- 
fen lassen sich ohne besondere Schwierigkeit bestimmen. 
ach der Hypothese von Avogadro verhalten sich diese Gas- 
der Dampfdichten aber wie die Molekulargewichte der betr. 
ubstanzen. Nehmen wir als Beispiele einige der schon be- 
rachteten Stoffe, die entweder bei gewöhnlicher Temperatur 
asförmig sind oder durch Erhitzen leicht in die Gasform 
ibergeführt werden können. Dahin gehören Wasser, Chlor- 
asserstoff, Ammoniak, Stickoxydul, Stickoxyd, Sumpfgas 
ohlendioxyd, Kohlenoxyd, Cyan und Cyanwasserstoffsäure 
ie Dichten dieser Substanzen in Form von Gasen bezw. 
ämpfen sind für Wasser 0,623, Chlorwasserstoff 1,247, 
mmoniak 0,597, Stickoxydul 1,520, Stickoxyd 1,039, Sumpf- 
as 0,557, Kohlendioxyd 1,529, Kohlenoxyd 0,968, Cyan 1,8, 
yanwasserstoffsäure 0,948. Diese Zahlen bezeichnen das re; 
ative Gewicht gleicher Volumina der betr. Gase, bezogen 
uf Luft = 1, und drücken auch die Beziehung zwischen den 
olekulargewichten der betr. Stoffe aus. Es ist nur erfor- 
erlich, eine Norm anzunehmen, auf welche die Molekular- 
ewichte bezogen werden können. Man kann als solche ein 
icher bestimmtes Molekulargewicht, etwa das des Chlorwas- 
serstoffs, wählen. Das geringste Molekulargewicht, welches 
an für diese Verbindung annehmen kann, ist 36,37, denn 
ie die Analyse ergeben hat, enthält sie ihre Bestandteile 
im Verhältnis von 35,37 Teilen Chlor auf 1 Teil Wasser 
toff. Die einfachste Annahme ist die, dass je ein Ato 
asserstoff mit einem Atom Chlor zu Chlorwasserstoff ver- 
unden ist. Setzt man das_Gewicht dieses Atomes Wasser 
toff = 1, so wird das relative Gewicht des Chlors oder sein 
tomgewicht, (bezogen auf Wasserstoff = 1) = 35,37. Die 
eiden Atome Wasserstoff und Chlor verbinden sich aber zu 
einer_ Verbindung , deren Molekulargewicht nun 1 + 35,87
	        
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