Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

Wlın 
3 
ET" 
7% 
AM 
‚Rückblick. 
257 
eigentümliche Verhalten der Elemente „in statu nascendi“; 
Dieselben sind wahrscheinlich _deshalb im _Entstehungszus 
stande chemisch thätiger als im freien, schon gebildeten, 
weil im Augenblicke des Freiwerdens aus Verbindungen_die 
Atome einzeln auftreten, während sie sich schon in_kürzester 
Zeit_im freien Zustande zu Elementarmolekeln vereinigen. 
Die Avogadro’sche Regel gibt die einfachste Erklärung 
L‚ür die im Gesetze von Gay-Lussac_ zum Ausdruck gebrachten 
einfachen Beziehungen der_Verbindungsgewichte zu den Gas- 
lichten und der einfachen Volumverhältnisse bei der chemischen 
erbindung von Gasen; sie findet daher in diesem Gesetze 
°ine_ wesentliche Stütze. 
‚Ein sehr wichtiges Hilfsmittel für die Bestimmung der 
Atomgewichte bildet das Gesetz von Dulong und Petit. Hier- 
nach haben die Atome aller—einfachen-Körper-im-starren 
Zustande die. gleiche Kapazität für die Wärme. Da das 
Produkt aus der spezifischen Wärme und dem Atomgewichte 
sines Klementes, die Atomwärme, eine Konstante (etwa 6,4) 
st, so ergibt diese Atomwärme 6,4 dividiert durch die spe; 
zifische Wärme annähernd das Atomgewicht. Man nennt das 
auf diesem Wege gefundene Atomgewicht das thermische Atom 
gewicht. Auch dieses fällt, der unvermeidlichen Versuchs- 
ehler wegen, nur annähernd genau aus; es ermöglicht aber, 
lie Auswahl unter den gefundenen stöchiometrischen Werten 
Die Formeln von Verbindungen sollen die Zusammen= 
setzung der Molekeln und ihre relativen Gewichte ausdrücken, 
also Molekularformeln sein. Sie stützen sich auf die Analyse 
der Stoffe und deren Dichten im Gas- oder Dampfzustande. 
Der. chemische Wert oder die Valenz eines KElementes 
st die Eigenschaft, vermöge deren sein Atom eine gewisse 
Anzahl anderer Atome zu binden vermag. Die Elemente 
heissen ein-, zwei-, drei-, vierwertig u. s. w., je nachdem 
sie den geringsten atombindenden Wert zeigen, wie Wasser; 
stoff,_oder das _zwei-, drei- oder vierfache dieses Wertes. 
KHemsen, Einleitung in das Studium der Chemie. 2. Aufl 77
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.