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‚Rückblick.
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eigentümliche Verhalten der Elemente „in statu nascendi“;
Dieselben sind wahrscheinlich _deshalb im _Entstehungszus
stande chemisch thätiger als im freien, schon gebildeten,
weil im Augenblicke des Freiwerdens aus Verbindungen_die
Atome einzeln auftreten, während sie sich schon in_kürzester
Zeit_im freien Zustande zu Elementarmolekeln vereinigen.
Die Avogadro’sche Regel gibt die einfachste Erklärung
L‚ür die im Gesetze von Gay-Lussac_ zum Ausdruck gebrachten
einfachen Beziehungen der_Verbindungsgewichte zu den Gas-
lichten und der einfachen Volumverhältnisse bei der chemischen
erbindung von Gasen; sie findet daher in diesem Gesetze
°ine_ wesentliche Stütze.
‚Ein sehr wichtiges Hilfsmittel für die Bestimmung der
Atomgewichte bildet das Gesetz von Dulong und Petit. Hier-
nach haben die Atome aller—einfachen-Körper-im-starren
Zustande die. gleiche Kapazität für die Wärme. Da das
Produkt aus der spezifischen Wärme und dem Atomgewichte
sines Klementes, die Atomwärme, eine Konstante (etwa 6,4)
st, so ergibt diese Atomwärme 6,4 dividiert durch die spe;
zifische Wärme annähernd das Atomgewicht. Man nennt das
auf diesem Wege gefundene Atomgewicht das thermische Atom
gewicht. Auch dieses fällt, der unvermeidlichen Versuchs-
ehler wegen, nur annähernd genau aus; es ermöglicht aber,
lie Auswahl unter den gefundenen stöchiometrischen Werten
Die Formeln von Verbindungen sollen die Zusammen=
setzung der Molekeln und ihre relativen Gewichte ausdrücken,
also Molekularformeln sein. Sie stützen sich auf die Analyse
der Stoffe und deren Dichten im Gas- oder Dampfzustande.
Der. chemische Wert oder die Valenz eines KElementes
st die Eigenschaft, vermöge deren sein Atom eine gewisse
Anzahl anderer Atome zu binden vermag. Die Elemente
heissen ein-, zwei-, drei-, vierwertig u. s. w., je nachdem
sie den geringsten atombindenden Wert zeigen, wie Wasser;
stoff,_oder das _zwei-, drei- oder vierfache dieses Wertes.
KHemsen, Einleitung in das Studium der Chemie. 2. Aufl 77