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Sulfide.
Die Darstellung der löslichen Alkalisulfide aus den
Hydroxyden und Schwefelwasserstoff wurde schon oben (S. 283)
näher besprochen.
Die Sulfide der Alkalien und der Erdalkalien können auch
mit Vorteil aus den Sulfaten (s. diese S. 345) durch Re-
duktion dargestellt werden.
Die, Zusammensetzung des Baryumsulfates wird durch
die Formel BaSO«, jene des Baryumsulfids durch BaS aus-
gedrückt. Wie leicht ersichtlich, muss man dem Sulfate
seinen Sauerstoff entziehen, um Sulfid zu erhalten. Es ge-
schieht_ dies durch Glühen mit Kohle:
BaSO: + 4C = BaS + 4C0.
Das Kupfersulfat gibt beim Glühen im Wasserstoffstrome
seinen Sauerstoff ab:
CuSO4 + 4H2ı = CuS + 4H:0.
Die Sulfide der Metalle sind meist in Wasser unlöslich ;
eine Ausnahme hiervon machen die Sulfide der’ Alkalien und
Krdalkalien (auch des Magnesiums) ; sie zeigen auch hierin
Aehnlichkeit mit den Oxyden.
Die in Wasser unlöslichen Sulfide sind in ihrer Wider-
standsfähigkeit gegen Säuren sehr verschieden ; manche lösen
sich schon in verdünnten Säuren unter Bildung der betr.
Salze und Freiwerden von Schwefelwasserstoff, so z. B. Man-
gansulfid und Zinksulfid:
MnS + 2HCl = MnCh +H2S,
ZnS + H2SO: = ZnSO« + HaS.
Sie fallen daher aus sauren Lösungen durch Schwefel-
wasserstoff nicht aus, sondern müssen durch lösliche Sulfide
gefällt werden. In der Analyse dient hierzu meist Ammo-
niumsulfid oder Schwefelammonium (vgl. S. 334 und S. 331
bei Eisensulfid). Diejenigen Metalle, welche so durch Schwe-
felammonium aus neutralen oder alkalischen Lösungen ab-
geschieden werden, bilden zusammen die analytische Gruppe
des Schwefelammoniumniederschlages.